Die Staatsanwaltschaft wirft dem 33-Jährigen vor, am 8. März 2024 mit einem Küchenmesser auf seine schlafende Lebensgefährtin in deren Wohnung in Frankenthal eingestochen zu haben. Die Anklage listet 29 Stichverletzungen bei der Frau auf. Als Motiv vermutet die Staatsanwaltschaft, dass der Mann unbedingt das alleinige Sorgerecht für die beiden gemeinsamen Kinder - im Alter von vier und einem Jahr - haben wollte und die Frau deswegen getötet hat.
Angeklagter besuchte Kinder regelmäßig
Das Paar lebte nach einem Streit getrennt. Das Jugendamt erlaubte ihm, dass er die Kinder regelmäßig besuchen konnte. Er habe außerdem alle drei Wochen bei seiner 24-jährigen Frau und den Kindern übernachtet.
Angeklagter widerspricht Staatsanwaltschaft
Der Angeklagte beschrieb beim Prozessauftakt am Dienstag die Ereignisse ganz anders als die Staatsanwaltschaft. Seine Frau habe ihn angegriffen, er habe sich dagegen nur gewehrt. Er sei in der Tatnacht von einer lauten Stimme aufgewacht und daraufhin in die Küche gegangen.
Dort stand seine Frau mit einem Messer in der Hand und habe geschrien: "Ich werde dich umbringen! Das Messer ist für dich!" Er habe versucht, ihr das Messer abzunehmen. Dabei sei es zum Kampf gekommen.
Angeklagter: Bei Kampf Ehefrau am Hals verletzt
Der Kampf habe sich vom Flur bis zum Schlafzimmer gezogen. Der 33-Jährige sagte, er habe die Frau am Hals getroffen und verletzt: "Ich hatte Angst. Sie hatte unheimlich viel Kraft." Auch als er ihr das Messer abnahm, habe sie weiter gekämpft. Schließlich sei sie auf den Boden gefallen. Daraufhin habe er die Wohnung verlassen.
Vorläufige Ergebnisse der Obduktion liegen vor Frauenleiche in Frankenthal: 24-Jährige wohl durch Stiche getötet
Die 24-Jährige, die am Freitag tot in Frankenthal gefunden wurde, ist durch zahlreiche Stich- und Schnittverletzungen gestorben. Das ergab das vorläufige Obduktionsergebnis.
Zeugen melden blutverschmierten Mann
Kurz nach der Tat in Frankenthal lief der Angeklagte nach seiner Aussage ins benachbarte Bobenheim-Roxheim. Dort habe er bei Anwohnern geklingelt und sie gebeten, die Polizei zu rufen. Die Beamten rückten gegen fünf Uhr am frühen Morgen an und nahmen den blutverschmierten Mann fest.
Angeklagter berichtet nach Festnahme von Messerstichen
Nach seiner Festnahme erklärte der 33-Jährige den Beamten, dass seine Frau ihn im Streit angegriffen und er ihr dabei aus Notwehr mehrmals in den Hals gestochen habe. Wenig später entdeckten die Polizisten die Lebensgefährtin des Mannes in ihrer Wohnung in Frankenthal. Ein Schock: Die 24 Jahre alte Frau lag tot in ihrem Schlafzimmer.
Zum Prozessbeginn am Dienstag sagten auch Polizisten aus, die bei der Festnahme dabei waren. Als der Angeklagte vom Tod der Frau erfahren habe, sei er ruhig und gefasst geblieben, erinnert sich ein Beamter: "Das hat mich gewundert."