Die frühen Morgenstunden am 8. März 2024 werden die Polizisten nicht so leicht vergessen. Von Zeugen werden sie um kurz vor fünf Uhr alarmiert, dass durch die Straßen in Bobenheim-Roxheim (Rhein-Pfalz-Kreis) ein blutverschmierter Mann laufe. Die Beamten rücken sofort aus, treffen den Mann tatsächlich in der Gemeinde an und nehmen ihn vorläufig fest. Wenig später finden die Polizisten die Lebensgefährtin des Mannes in ihrer Wohnung in Frankenthal. Ein Schock: die 24 Jahre alte Frau liegt tot in ihrem Schlafzimmer.
Streit um die Kinder als Motiv?
Aus den folgenden Ermittlungen und der Obduktion der Leiche konstruierte die Staatsanwaltschaft dann nach und nach ihre Anklage. Dem Mann wird vorgeworfen, mit einem Küchenmesser auf die noch schlafende Lebensgefährtin eingestochen zu haben. Die Anklage listet 29 Stichverletzungen bei der Frau auf. Beim Motiv geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass der 33-Jährige unbedingt das alleinige Sorgerecht für die beiden gemeinsamen Kinder haben wollte und die Frau deswegen getötet hat.
Vorläufige Ergebnisse der Obduktion liegen vor Frauenleiche in Frankenthal: 24-Jährige wohl durch Stiche getötet
Die 24-Jährige, die am Freitag tot in Frankenthal gefunden wurde, ist durch zahlreiche Stich- und Schnittverletzungen gestorben. Das ergab das vorläufige Obduktionsergebnis.
Oder doch eine Tat aus Notwehr?
Die Frage ist allerdings, ob sich die Tat in Frankenthal wirklich so zugetragen hat. Denn der Angeklagte hat während der Untersuchungshaft gegenüber der Polizei ausgesagt, in Notwehr gehandelt zu haben. Er sei von seiner ehemaligen Lebensgefährtin angegriffen worden. Sein Anwalt Roman Schweitzer aus Bad Dürkheim sagt, sein Mandant habe Verletzungen davongetragen. Der Verteidiger hat angekündigt, dass sich der 33-Jährige vor dem Frankenthaler Landgericht nicht nur zu seiner Person, sondern auch zu der Tat äußern wird.