Sieben Frauen und Männer, die bei einer Katastrophenschutzübung am Samstag in Ludwigshafen wegen der großen Hitze zusammengebrochen waren, geht es wieder gut. Das teilte die BG Klinik auf Anfrage des SWR am Montag mit. Noch am Samstagabend hätten alle wieder nachhause gekonnt.
Was lief falsch? BG Klinik will Vorfall aufarbeiten
Das Krankenhaus werde jetzt genau analysieren, was passiert ist und wie die Klinik künftig bei Übungen, aber auch im Ernstfall, mögliche Opfer einer Katastrophe sowie deren Helfer vor Hitzefolgen schützen kann, erklärte eine Sprecherin der BG Klinik Ludwigshafen. Dort hatte die Katastrophenübung stattgefunden. Angesichts des Klimawandels sei es notwendig, sich mit diesen Fragen intensiv zu befassen.
Das Szenario der Übung sah folgendermaßen aus: Nach einer Explosion vor einem öffentlichen Gebäude in Ludwigshafen gibt es eine große Anzahl an Verletzten. Zwei Durchläufe seien hintereinander geplant gewesen, jeweils für fast zwei Stunden. Die erste Übung lief nach Angaben der Stadtverwaltung zunächst nach Plan. Doch nach einer Stunde habe die Hitze in Ludwigshafen ihren Tribut gefordert.
Einige Einsatzkräfte müssen im Krankenhaus behandelt werden
Sieben Einsatzkräfte, die an der Übung beteiligt waren, kamen nach einem Kreislaufzusammenbruch ins Krankenhaus. Nach einer Lagebesprechung gab das Leitungsteam schließlich bekannt, dass die Großübung der BG Klinik und des Katastrophenschutzes komplett abgebrochen werde. Die Gesundheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer stehe an erster Stelle.
"Tatsächlich sind die Temperaturen so heiß, dass wir inzwischen sowohl bei den geschminkten Opfern, als auch bei den Rettungskräften Kolleginnen und Kollegen haben, die Hitzefolgen erleiden", erklärte die Oberbürgermeisterin von Ludwigshafen, Jutta Steinruck (SPD), im SWR-Interview. "Wir wollen jetzt auch einfach kein Risiko eingehen", so Steinruck, "aber es wird jetzt schon genügend Erkenntnisse geben, was wir aus solchen Übungen lernen können".
Insgesamt 100 Einsatzkräfte bei Großübung in Ludwigshafen
Insgesamt nahmen an der Großübung etwa 100 Einsatzkräfte teil. Darunter das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter Unfallhilfe, der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG), das Technische Hilfswerk (THW) und Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Notarztkurses an der BG Klinik Ludwigshafen.