Das Gesamtjahr sieht für die BASF bisher nicht rosig aus und die Probleme der Autoindustrie schlagen natürlich auch auf die Geschäfte des Chemiekonzerns durch. Trotzdem werden die aktuellen Zahlen als positives Signal gedeutet. Der BASF-Vorstand betont in dem Zusammenhang, dass die Sparprogramme, die ja auch den Standort Ludwigshafen treffen, schon greifen und vorankommen.
Auch in Ludwigshafen weiter auf Sparkurs
Klar ist: Die Kosten müssen runter. "Schlanker, aber stärker", so beschreibt Vorstandschef Markus Kamieth den Plan für das Stammwerk in Ludwigshafen. Dort muss eine Milliarde Euro an Kosten gespart werden, zusätzlich zu bereits laufenden Sparprogrammen. Was das konkret an Arbeitsplätzen kosten wird, das will er nicht genau sagen, es werde aber sicher "keine kleine Zahl" sein.
In Ludwigshafen sollen weitere Anlagen geschlossen werden
Am Standort Ludwigshafen seien 80 Prozent der Anlagen langfristig wettbewerbsfähig. Für einige Anlagen wurde bereits entschieden, sie still zu legen. Mit weiteren Anlagenschließungen in Ludwigshafen ist zu rechnen, wobei das nach Darstellung des Vorstandschefs ein langfristiger Prozess ist und eine dauerhafte Aufgabe für das Stammwerk, profitabel zu sein.
Ja, es gebe eine Verunsicherung in der Belegschaft, das sei angesichts der wirtschaftlichen Lage insgesamt auch verständlich, so Kamieth. Der Vorstand versuche, diese Verunsicherung zu minimieren, indem offen über die Lage und die notwendigen Veränderungen gesprochen wird.
Bei den Beschäftigtenzahlen in Ludwigshafen gibt es einen leichten Rückgang von 700 Stellen im Jahresvergleich, hier arbeiten im Moment immer noch rund 38.000 Menschen. Zudem soll bald über einen neuen Standortsicherungsvertrag verhandelt werden, der alte läuft Ende des kommenden Jahres aus. Zu den geplanten Verhandlungen darüber sagte Markus Kamieth: "Wir gehen in die Gespräche offen und positiv rein".
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Krise in der Automobilindustrie trifft auch die BASF
Die BASF spürt die Probleme in der Automobilindustrie direkt, weil sie etwa Kunststoffe und Farben liefert. Zwischen 15 und 20 Prozent des Umsatzes des Chemiekonzerns hingen direkt von der Automobilindustrie ab, sagte Vorstandschef Markus Kamieth. Derzeit gehe die Automobilproduktion in Europa und auch in Amerika zurück.