Fast genau ein Jahr ist es her, dass die Stadt Landau ihre ablehnende Haltung zur Geothermie aufgegeben hat. Aus dem "Nein" wurde ein "Vielleicht". Und nun, gut 12 Monate später, könnte aus dem "Vielleicht" ein deutliches "Ja" werden.
Am Dienstag hat die Stadt ihre Pläne vorgestellt, wie es mit der Geothermie in Landau weitergehen soll. Landau will Verhandlungen mit zwei Unternehmen aufnehmen - Vulkan Energy aus Karlsruhe und der IKAV Group.
Mehrere Bohrungen geplant
Beide Unternehmen sind keine Unbekannten: Vulkan betreibt das Geothermiekraftwerk in Insheim, der IKAV Group gehört das in Landau. Sie wollen über mehrere Bohrungen in und um Landau Wärme, Strom und Lithium gewinnen. Im Gegenzug sollen sie die Stadt mit Fernwärme versorgen und das zu einem Preis, der unter dem fossiler Energieträger liegt. Der Einbau von teuren Wärmepumpen wäre dann nicht mehr nötig, argumentiert die Stadtverwaltung: Mensch und Umwelt würden davon profitieren.
Bürgerinitiative: Risiko ist viel zu hoch
Wer von den Plänen alles andere als begeistert ist, ist die Bürgerintiative gegen Geothermie in Landau. Die Geothermie habe in den vergangenen Jahren viele Schäden in Landau angerichtet, so Mitglied Thomas Hans gegenüber dem SWR. Tatsächlich hatten Erschütterungen Risse in Häusern und Straßen verursacht, ein Problem, das auch in anderen Städten im Zusammenhang mit der Geothermie aufgetreten ist. Dass die Stadt Landau nun weiterhin auf diese Technik setzt, sei hochproblematisch, sagt die Bürgerinitiative. Und: Das Landauer Geothermiekraftwerk stehe doch immer wieder still. Wie könne man so eine zuverlässige Versorgung gewährleisten?
Und so geht es weiter
Die Verwaltung bringt ihren Vorschlag am 13. Juni in den Hauptausschuss ein. Am 15. Juni soll es eine Informationsveranstaltung für die Landauerinnen und Landauer geben. Am 27. Juni wird dann der Stadtrat über den Verwaltungsvorschlag entscheiden.