"Sind Sie in Landau schon einmal geblitzt worden?" Eine spontane, nicht repräsentative Umfrage unter Landauerinnen und Landauern zeigt: Nein, eigentlich wurden in der Stadt noch nie Blitzer gesichtet. Fakt ist: Bald werden die Menschen in der Stadt auf jeden Fall häufiger an einem Blitzer vorbeikommen. Der Grund: Die Stadt übernimmt Mitte kommender Woche offiziell die Geschwindigkeitsüberwachung vom Land.
Wo und warum will Landau selbst Blitzer einsetzen?
Das Ziel der Stadtverwaltung ist "mehr Verkehrssicherheit auf den Straßen“. Denn zu schnelles Fahren sei ein Hauptgrund für Unfälle mit Schwerstverletzten und Toten im Stadtverkehr.
Die Stadt will nach eigenen Angaben meistens ankündigen, wann und wo geblitzt wird - allerdings sollen keine konkreten Straßen genannt werden, sondern nur der ungefähre Ort.
Erstmal zwei Jahre lang sollen zwei Mitarbeitende des Landauer Ordnungsamtes und eine externe Firma zusammen mit Blitzern den Verkehr überwachen. Dabei sollen sie auch verschiedene Tempomessgeräte ausprobieren.
Wie viel die städtischen Radarfallen an Geld bringen? Das lasse sich schwer schätzen, sagt die Stadt. Da es um die Verkehrssicherheit gehe, seien die Einnahmen zweitrangig - allerdings geht die Stadt davon aus, dass sich Einnahmen und Ausgaben die Waage halten.
Blitzer in der Vorderpfalz: Ludwigshafen schon am Start
In der Vorderpfalz haben die Stadt Ludwigshafen und der Rhein-Pfalz-Kreis bereits Erfahrungen mit Blitzern in Eigenregie gesammelt. Der Kreis überwacht seit August 2022 die Geschwindigkeit an ausgewählten Stellen, zum Beispiel an Schulen, Spielplätzen und Seniorenheimen.
Der Rhein-Pfalz-Kreis hat bis Ende 2022 in jeder Gemeinde etwa fünf Mal geblitzt - und dabei 1.370 Verkehrsteilnehmer erwischt. Die meisten Geschwindigkeitsüberschreitungen gab es dabei Anfang November in Hochdorf-Assenheim: innerhalb von 90 Minuten hatten es 70 Personen in einem 30-er-Bereich zu eilig. Wie viel Geld der Kreis mit dem Blitzen in Eigenregie bisher eingenommen hat, dazu gibt es keine Infos.
Speyer: Eigenes Blitzen ab 2024 geplant
In Speyer laufen die Vorbereitungen für das eigene, städtische Blitzen. Erst sollen nach Stadtangaben mehrere Stellen für den Innen- und Außendienst der Bußgeldstelle im Stellenplan zur Verfügung gestellt werden. 2024 sollen die Mitarbeitenden dann geschult, der Antrag beim Innenministerium gestellt und die Messanlage ausgeschrieben werden.