- Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels
- Bad Dürkheim
- Kreis Bad Dürkheim
- Verbandsgemeinde Edenkoben
- Kreis Germersheim
- Landau
- Ludwigshafen
- Speyer
- Kreis Südliche Weinstraße
Verbandsgemeinde Annweiler am Trifels
Jessica Scherer ist erst seit Februar im Amt der Klimaschutzmanagerin für die VG Annweiler. Wenn man so will, ist sie selbst damit schon Teil der Bilanz, was hier im ablaufenden Jahr für den Klimaschutz getan wurde. "Als gerade frisch gestartete Klimaschutzmanagerin war die Fülle an Informationen erst einmal überwältigend. Am Anfang besteht die Einarbeitung aus sehr viel Literatur und jeder Menge Ratgebern", erzählt sie.
Ihre Aufgabe ist es jetzt, ein Konzept zu erarbeiten, wie die Verbandsgemeinde ihre Klimaziele erreichen kann, sprich: bis 2040 klimaneutral zu werden. Das Konzept soll im kommenden Jahr fertig werden. Eine der Maßnahmen, die schon jetzt feststehen: Auf dem Dach des Rathauses der Verbandsgemeinde soll eine Photovoltaik-Anlage angebracht werden - für den eigenen Stromverbrauch.
Klimaschutz in Bad Dürkheim
In Bad Dürkheim (Kreis Bad Dürkheim) ist die Kommunale Wärmeplanung eines der bestimmenden Projekte: Mehr als 90.000 Euro Fördermittel wurden der Stadt in diesem Jahr dafür vom Land bewilligt, berichten die dortigen Klimaschutzmanagerinnen. Im kommenden Jahr will Bad Dürkheim dann einen Plan vorstellen, wie in der Stadt nachhaltiger geheizt werden könnte.
"Dann können wir Bürgern sagen, wo wir uns beispielsweise vorstellen könnten, die Fernwärme auszubauen, oder wo es vielleicht eher Sinn macht, Wärmepumpen einzusetzen", so Klimaschutzmanagerin Cara Buschlinger. Und ihre Kollegin Anja Aufschneider fügt hinzu: "Das Ziel ist es, zu analysieren: Wie ist es jetzt, und wie könnte es in Zukunft sein. Aber ohne, dass das gleich verbindlich wird. Wir werden nicht vorschreiben, dass jemand eine Wärmepumpe einbauen muss."
Es gehe darum, den Bad Dürkheimern zuverlässige Antworten zu geben, ohne sie zu verunsichern, so Aufschneider: "Ich stelle mir das so vor: Okay, Leute, guckt mal hier auf den Plan: Wo liegt Euer Haus? Alles klar, wir zeigen Euch, was dort möglich ist."
Dank KIPKI: Solarmodule für den Balkon
Wer sich mit dem Klimaschutz in Rheinland-Pfalz beschäftigt, stößt dieser Tage fast zwangläufig auf fünf Buchstaben: KIPKI. Sie stehen für das "Kommunale Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation". Da geht es um Geld, das das Land den Kommunen zahlt, um Klimaschutzprojekte umzusetzen. Auch Bad Dürkheim will von den Kipki-Fördermitteln profitieren und hat auch schon ganz konkrete Vorstellungen, was mit dem Geld passieren soll. Unter anderem sollen Bürger Unterstützung bekommen, die sich eine kleine Photovoltaik-Anlage auf dem Balkon installieren wollen.
250 Millionen-Investitionsprogramm Rheinland-Pfalz stärkt den Klimaschutz in den Kommunen
Kommunen in Rheinland-Pfalz bekommen zusätzliches Geld für den
Klimaschutz. Der Landtag hat ein entsprechendes Gesetz verabschiedet.
Klimaschutz im Kreis Bad Dürkheim
Der Landkreis Bad Dürkheim hat 2023 das Klimaschutzkonzept "Klimafreundliche Mobilität" auf den Weg gebracht. Warum sich der Kreis auf das Thema Mobilität konzentriert? Weil nach eigenen Angaben ein Drittel der Treibhausgasemissionen des gesamten Kreises auf den Verkehr entfallen. Entsprechend sind auf den 132 Seiten, die man hier herunterladen kann, unter anderem die Radwegekonzepte der Städte im Kreis aufgelistet.
Das Klimaschutzkonzept gibt auch die Agenda für die kommenden Jahre vor, berichtet Klimaschutzmanagerin Natalia Koch. Unter anderem will der Kreis die Ladeinfrastruktur für E-Autos ausbauen und Carsharing unterstützen.
Konkrete Maßnahmen, die im kommenden Jahr auf den Kreis zukommen, sind darüber hinaus energetische Sanierungen, zum Beispiel in der Käthe-Kollwitz-Schule in Grünstadt und LED Tauschaktionen: Die Beleuchtung in den kreiseigenen Gebäuden soll nach und nach auf LED umgestellt werden.
Verbandsgemeinde Edenkoben
Lukas Burckgard heißt der Klimaschutzmanager in der Verbandsgemeinde Edenkoben. Das Stadtradeln war aus seiner Sicht ein Highlight in diesem Jahr: Zum ersten Mal sei die Marke von 100.000 geradelten Kilometern geknackt worden.
Außerdem ist die Verbandsgemeinde dem Kommunalen Klimapakt beigetreten: Damit verpflichtet sie sich, zwischen den Jahren 2035 bis 2040 klimaneutral zu sein. Und – denn auch Kleinvieh macht Klima – im Rathaus wurde eine Sammelbox für alte Handys und Tablets aufgestellt, die weiterverwertet werden sollen.
Und auch die Verbandsgemeinde Edenkoben will die KIPKI-Gelder nutzen. Welche Projekte damit finanziert werden könnten, ist aber noch nicht klar: bis zum 31. Januar ist noch Zeit, sich zu entscheiden und Ideen einzureichen. Außerdem will die Verbandsgemeinde im kommenden Jahr einen kommunalen Wärmeplan erstellen, also herausfinden, welche Form von Wärmeversorgung wo am ehesten Sinn ergibt.
Mit dem kommunalen Wärmeplan schon gestartet ist die Stadt Germersheim. "Der Wärmeplan ist eine supergroße Chance", so Klimaschutzmanagerin Merle Johnston im SWR-Interview.
Kreis Germersheim setzt auf Bildung für den Nachwuchs
Man muss nicht lange überlegen, was der Höhepunkt in Sachen Klimaschutz im Kreis Germersheim im Jahr 2023 war: natürlich der Schülerklimagipfel in Wörth. Der Kreis rief – und 700 Schülerinnen und Schüler kamen, um zu erfahren, woher der Klimawandel kommt und was sie tun können, um ihn zu verlangsamen. SWR-Reporterin Ulrike Brandt schrieb damals, dass an diesem Tag in Wörth "die Stimmung einer ganzen Generation greifbar" wurde. Hier gibt es noch einmal alles dazu in Wort und Bild.
Das Thema Bildung steht auch im kommenden Jahr im Mittelpunkt: "Beispielsweise wollen wir das Thema 'Energie und Nachhaltigkeit' im Schulunterricht platzieren, mit Schülerinnen und Schülern weiter in den Austausch zum Thema Klimaschutz kommen und das Projekt 'Plastikfreie Schule' vorstellen", berichtet Philipp Riedel, Klimaschutzmanager der Kreisverwaltung. Alles, was im Kreis in Punkto Klimaschutz geplant ist, ist auch noch einmal hier zu finden.
Klimaschutzvorhaben in Landau
Landau hat nicht nur eine Klimaschutzmanagerin, sondern gleich eine ganze Stabsstelle. Und die verweist darauf, dass auch in Landau die Kommunale Wärmeplanung gestartet ist. Im Januar soll der Bedarf feststehen: Wer heizt in Landau, womit heizt er und wie viel?
Die Verwendung der KIPKI-Gelder ist auch in Landau eines der bestimmenden Themen des kommenden Jahres, wenn es um den Klimaschutz geht. Unter anderem sollen Photovoltaik-Anlagen auf den Balkonen, Lastenfahrräder und Seniorendreiräder bezuschusst werden. Außerdem soll Landau einen Klimarat bekommen, in dem Bürgerinnen und Bürger sitzen sollen, um sich in die Planung zukünftiger Projekte einzubringen.
Das macht Ludwigshafen 2024 in Sachen Klimaschutz
Die KIPKI-Gelder werden auch in Ludwigshafen ein Thema sein: Die Stadt hat nicht weniger als 17 Projekte beim Land eingereicht: Auch hier sollen alle Ludwigshafener unterstützt werden, die sich eine Photovoltaikanlage auf dem Balkon installieren wollen. Außerdem will die Stadt unter anderem ältere Heizungsanlagen in den Verwaltungen austauschen.
Klimaschutz-Projekte in Speyer
Wer in diesem Jahr am Postplatz in Speyer unterwegs war, der könnte es gesehen haben: das "Mobile Grüne Zimmer". Ein offener Container mit Pflanzwänden und Sitzflächen. Die Stadt Speyer wollte mit dieser kleinen Oase zeigen, wie eine versiegelte Fläche wie der Postplatz mit mehr Grün aussehen könnte. Für Klimaschutzmanagerin Katrin Berlinghoff ein Beispiel, wie eine klimaangepasste Stadtentwicklung aussehen könnte.
Ein anderes Beispiel für denselben Grundgedanken waren die Innenstadtoasen, die bis Mitte November unter anderem in der Maximilianstraße aufgebaut waren. Wer sie verpasst hat, keine Sorge: Im Frühjahr sollen sie wiederkommen, sagt die Stadt. Außerdem auf der Liste der geplanten Projekte: ein Klima-Spaziergang als Infoveranstaltung, das Stadtradeln und eine kostenlose Energieberatung für die Speyerer.
Was ist im Kreis Südliche Weinstraße passiert?
Der Kreis Südliche Weinstraße hat in diesem Jahr auf's Dach gekriegt, aber richtig: 1.500 Dächer sind 2023 mit Photovoltaikanlagen ausgestattet worden. Mehr als in den beiden Vorjahren zusammen, sagt Philipp Steiner, der Klimaschutzmanager des Kreises: "Bilanziell ist das, was da an Strom erzeugt wird, ein Drittel dessen, was der Kreis im Jahr verbraucht."
Zum Großteil sind das private Dächer aber langsam kommen laut Steiner auch die Firmen dazu: "Weil der Strom teurer geworden ist. Der Strom vom eigenen Dach ist aber spottgünstig." Der Kreis kann selbst nicht fördern, aber er kann beraten, welche Anlage für das eigene Dach sinnvoll sein könnte, und wie man an eine Förderung kommt.
Im kommenden Frühjahr will der Kreis Südliche Weinstraße wieder eine Kampagne starten, ähnlich der Suche nach dem ältesten Kühlschrank 2022. Welcher Stromfresser dann gesucht wird, will Steiner aber noch nicht verraten.
Und natürlich spielt das Thema Sonnenergie weiter eine Rolle: "Ich erwarte für 2024 nochmal einen Solarboom. Wir werden auf jeden Fall dazu beitragen, in dem wir auch die kreiseigenen Dächer weiter mit Photovoltaikanlagen ausrüsten", sagt Steiner.