Die Stadtverwaltung Ludwigshafen hatte den Stadtpark auf der Parkinsel bereits am Freitag für Spaziergänger sperren lassen - der Rhein-Pegel war auf sechs Meter geklettert und hatte den Rheinstrand überflutet.
"Die Stadtverwaltung bittet die Bürgerinnen Die Stadtverwaltung bitte die Bürgerinnen und Bürger Sperrungen und Durchgangsverbotsschilder dringend zu beachten. Durch Wellen im Ufer-beziehungsweise Hochwasserbereich können Gefahren für Leib und Leben entstehen", teilte die Stadt mit. Das Verbot gilt bis auf Weiteres.
Verstärkter Hochwasserschutz unter Brücke
Außerdem hat die Stadt auch die Hochwasserschutzwände unterhalb der Konrad-Adenauer-Brücke verstärkt. Nach Angaben der zuständigen Behörde sinkt der Rhein derzeit wieder. Noch am Freitag war der Wasserstand am Pegel Maxau auf der Höhe von Wörth (Kreis Germersheim) auf einen Höchststand von knapp acht Meter steigen - im schlimmsten Fall auf 8,05 Meter. Am Montag stand der Pegel dort bei 7,70 Metern - das Wasser geht also zurück.
Auch die Stadt Speyer hat das Hochwasser im Blick und die Zufahrt zur Rheinallee am Freitag mit entsprechenden Schranken abgesperrt. Am Montag stand das Wasser hier bei 7,04 Metern.
Speyer warnt "Hochwassertouristen"
Oberbürgermeisterin Stefanie Seiler (SPD) appellierte an alle Bürger und Bürgerinnen, sich von den Deichen fernzuhalten. Die seien bei Hochwasser "besonderen Beanspruchungen ausgesetzt." Das Spazierengehen auf den Deichen sei gefährlich.
Laut zuständiger Behörde und den Städten Speyer, Ludwigshafen und Wörth und Germersheim wurden Bereitschaftsdienste eingerichtet, die die Hochwasser-Lage beobachten. In Wörth wurden derzeit außerdem die sogenannten Deichscharten eingebaut, heißt alle Öffnungen in den Deichen geschlossen. Straßen müssen aber nach Angaben der angefragten Kommunen nicht gesperrt und auch keine Sandsäcke ausgelegt werden.
Kein großes Risiko
Das Hochwasser bewegt sich derzeit in einer Größenordnung, wie es alle zwei bis fünf Jahre vorkommen kann. Die Hauptdeiche wird das Wasser dabei nicht überschreiten, teilte die Behörde mit. Und auch für Nebengewässer des Rheins in der Region besteht aktuell noch kein besonderes Risiko. So schlimm wie das Hochwasser Anfang 2018 oder 2021 werde es nicht. "Das aktuelle Hochwasser am Pegel Maxau dürfte etwa einen halben Meter unter dem von 2018 liegen", schreibt die zuständige Behörde.
Bürger sollen App checken
Trotzdem rät die Behörde, Anwohnerinnen und Anwohner zu einem "gewissen Gefahrenbewusstsein" - für den Fall einer möglichen Verschärfung der Lage. Man könne zum Bespiel regelmäßig die Hochwassergefahren-Karten des Landes im Internet checken oder sich Warn-Apps wie KATWARN einrichten.
Anwohner sollen Gegenstände sichern
Außerdem sollten Gegenstände, die sich direkt im möglichen Überschwemmungsbereich befinden wie Holzstapel oder Sitzbänke in den Kleingartenanlagen oder auch parkende Autos und Fahrräder wenn möglich entfernt oder gesichert werden.
Fährbetrieb eingeschränkt
Die Fähren bei Leimersheim und Neuburg sind laut Internetseite wegen des Hochwassers vorausscihtlich bis zum 26. November außer Betrieb. Die Fähre in Altrip fährt weiterhin zwischen Mannheim und Altrip.
Schifffahrt eingestellt
Wegen des Hochwassers ist die Schifffahrt im betroffenen Abschnitt bereits vor mehreren Tagen eingeschränkt worden. Die Schiffe durften beispielsweise nur in der Mitte des Flusses fahren - wegen Schwemmgut, dass sich am Rand befinden könnte. Seit Mittwoch ist die Schifffahrt zwischen Iffezheim und Germersheim komplett eingestellt worden. Wie das Schifffahrtsamt dem SWR am Montag mitteilte, werden die Frachtschiffe wieder auf den Weg geschickt, sobald der Pegel auf 7,50 Meter fällt - nach und nach, um ein Chaos zu vermeiden.