Kurz vor dem endgültigen Aus haben sie sich einen Ruck gegeben: Acht Freunde wollten es nicht hinnehmen, dass der Pfälzerwald-Verein in Rheinzabern (Kreis Germersheim) in der Versenkung verschwindet und sind geschlossen in die Ortsgruppe eingetreten. Die wichtigsten Funktionen haben sie kurzerhand unter sich aufgeteilt.
Einige von ihnen waren schon als Kinder viel im Pfälzerwald unterwegs, andere haben erst in der Corona-Zeit ihre Liebe dazu entdeckt. "Wir sind alle auch in anderen Vereinen aktiv und wissen, wie wichtig das Vereinsleben für unseren Ort ist", sagen sie.
Hier erzählen sie, warum sie den Verein retten wollen:
Simon Bauer (33), übernimmt den Vorstand
"Bisher lag das durchschnittliche Alter der Mitglieder in unserer Pfälzerwald-Ortsgruppe bei 77 Jahren. Wir konnten jetzt schon Jüngere motivieren, bei uns einzutreten. Und wir wollen mehr Aktionen für Jüngere und Familien anbieten, neben den typischen Wanderungen auch Mountainbike-Touren, Grillfeste und Familienausflüge. Ich fände es toll, wenn unser Verein ein Ort wird, an dem sich Familien treffen und austauschen können."
Tanja Marz (32), wird zweiter Vorstand
"Für mich ist der Pfälzerwald ein Rückzugsort: Nach dem stressigen Alltag die Natur genießen, lachen und sich austauschen - das ist toll. Ich habe den Luxus, dass ich ganz schnell von Rheinzabern aus im Wald bin und diesen Luxus genießen kann. Was wir auf jeden Fall wieder beleben wollen, ist die Hütte als Treffpunkt nach Wanderungen, um einen Wein oder eine Schorle zu trinken."
Kirsten Jagerhofer (42), wird neuer Wanderwart
"Wenn wir im Freundeskreis im Wald unterwegs sind, dann kenne ich immer den Weg. Also übernehme ich hier im Verein die Funktion vom Wegewart für die Gruppenwanderungen. Schon als Kind war ich viel draußen. Wir sind jeden Sonntag in den Pfälzerwald gefahren."
Katharina Bauer (32), macht mit als Beisitzerin
"Ich war schon als Kind mit meinem Opa im Pfälzerwald wandern. Das Tolle am Wandern ist, man kann immer raus, auch wenn der Geldbeutel leer ist und auch, wenn nicht viel anderes geht, so wie während der Corona-Zeit. In meiner Freizeit fotografiere ich sehr gerne und da bietet der Pfälzerwald unglaublich tolle Aussichten. Im Verein kümmere ich mich nun um unsere Homepage und unseren Auftritt bei Facebook und Instagram."
Marco Jagerhofer (36), wird auch Beisitzer
"Ich finde es klasse, dass es Pfälzerwald-Vereine gibt, die in ihrer Freizeit den Ausschank machen für Wanderer. Und als meine Freunde beschlossen haben, in Rheinzabern aktiv zu werden, habe ich gesagt, da mache ich mit. Wenn wir die Arbeit auf viele Schultern verteilen können, dann ist das besser für alle und dann macht das auch mehr Spaß."
Nathalie Werling (33), neue Schriftführerin
"Als es darum ging, die Ortsgruppe zu retten, habe ich gesagt: "Hopp, wir machen das!" Und aus Spaß wurde Ernst. Ich engagiere mich als Schriftführerin und protokolliere die Sitzungen. Ein Verein macht Arbeit, es gibt immer etwas zu tun. Zusammen schaffen wir das. Der Pfälzerwald ist für mich Natur pur. Allerdings gehe ich nie alleine wandern, denn ich habe einen Orientierungssinn wie eine Blindschleiche."