Prozess am Landgericht Frankenthal

Polizist sagt aus: Zwei Messer offenbar bei Tat in Speyer abgebrochen

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Am Landgericht Frankenthal muss sich ein 23-jähriger Mann verantworten, der seine Freundin getötet haben soll. Er sei blutbeschmiert aus der Wohnung gekommen, hat ein Polizist ausgesagt.

Am Vormittag hat vor dem Landgericht einer der Polizisten ausgesagt, die damals als erstes vor Ort waren. Der Mann, der heute auf der Anklagebank sitzt, ist ihm damals aus der Wohnung entgegengekommen, berichtete der Beamte. Er sei blutverschmiert gewesen, und hätte stark geschwitzt. "Ich weiß nicht, ob er bei Sinnen war in dem Moment." Der Angeklagte habe verwirrt und orientierungslos gewirkt. Aber er sei kooperativ gewesen, hätte alle Anweisungen befolgt und sich ohne Widerstand fesseln lassen.

"Ich weiß nicht, ob er bei Sinnen war in dem Moment."

Die Polizisten sind dann in die Wohnung gegangen, und haben die Leiche der Frau gefunden. Daneben: zwei Messerklingen. Offenbar sind sie während der Tat abgebrochen. Im Gerichtssaal wurden auch Fotos vom Tatort gezeigt. Die Richterin warnte die Anwesenden, dass das kein schöner Anblick sein werde: Wer kein Blut sehen kann, solle besser wegschauen.

So soll sich die Tat zugetragen haben

Der Tatort: Eine Ferienwohnung in Speyer. Die Unterkunft für das Paar aus Rumänien, das im vergangenen November gekommen war, um für einen Schausteller auf dem Speyerer Weihnachtsmarkt zu arbeiten. Auch am Tattag, einem Freitag im November, sind sie auf dem Weihnachtsmarkt im Einsatz. Als sie aus einer Pause in der Wohnung nicht mehr zurück zur Arbeit kommen, geht eine Kollegin die beiden suchen.

Der Angeklagte vor dem Landgericht Frankenthal
Dem Mann wird vorgeworfen, seine Freundin mit 50 Messerstichen getötet zu haben.

Frau findet Opfer blutüberströmt

Die Zeugin entdeckt ihre Kollegin blutüberströmt und schwer verletzt in der Ferienwohnung. Auch der Lebensgefährte des Opfers hat Schnitt- und Stichverletzungen. Laut Anklage hat er sich die selbst zugefügt.

Angeklagter gesteht Messerstiche

Der Mann gesteht, immer wieder mit einem Küchenmesser auf die Frau eingestochen zu haben. Die Obduktion zeigt später: Es sind etwa 50 Stiche und Schnitte an Hals und Brust sowie Armen und Händen. Die Verletzungen sind so schwer, dass auch der Notarzt der Frau nicht mehr helfen kann: Noch bevor sie in ein Krankenhaus gebracht werden kann, stirbt sie an inneren und äußerlichen Blutungen.

Der Tatort in Speyer
Der Tatort in Speyer

Motiv für Messerstiche noch unklar

Bislang hat sich der Angeklagte offenbar nicht dazu geäußert, warum er auf seine Partnerin eingestochen hat - und warum so oft. Nach ersten Ermittlungen hatte keiner von beiden Alkohol getrunken oder Drogen genommen.  Der Mann und die Frau waren offenbar schon länger ein Paar, sollen auch gemeinsame Kinder haben. Ob es vor der Tat Streit gab, wie die Staatsanwaltschaft vermutet, muss im Laufe des Prozesses geklärt werden. Zeugen jedenfalls beschreiben die Beziehung der beiden unterschiedlich: Die Aussagen reichen von "schwierig“ bis "gut".

Schausteller sollen im Prozess aussagen

Der Mann ist wegen Totschlags angeklagt. Insgesamt sind für den Prozess bis Ende Juli sechs Verhandlungstage terminiert.

Mehr zum Thema: Messerstiche in Speyer

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