Diebe klauten Briefe aus Postkästen

Neue miese Betrugsmasche mit manipulierten Rechnungen in Landau

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Sie sollen Briefe mit Rechnungen aus öffentlichen Briefkästen in Landau und Umgebung geklaut und mit der eigenen Kontonummer versehen haben. Jetzt sitzen drei junge Männer in U-Haft. Laut Deutscher Post ist diese Betrugsmasche neu.

Das Trio soll im Sommer in Landau und Umgebung Briefe, "die augenscheinlich Rechnungen enthielten, aus öffentlichen Briefkästen entwendet und auf diesen die IBAN-Nummer des Rechnungsstellers verändert haben" - zu ihren Gunsten, so die Kriminalinspektion Landau.

Die mutmaßlichen Täter sollen laut Ermittlern immer nach demselben Muster vorgegangen sein: Sie öffneten öffentliche Postbriefkästen - wahrscheinlich mit einem falschen Schlüssel - und klauten dann gezielt Briefe, die augenscheinlich Rechnungen enthielten.

Die Rechnungsschreiben manipulierten sie und ersetzten die Kontonummer des Rechnungstellers durch ihre eigene." Die gefälschten Rechnungen wurden danach wieder in einen Postbriefkasten eingeworfen, sodass eine Zustellung an den eigentlichen Rechnungsempfänger erfolgte", teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Deutsche Post: Betrugsmasche ist neu

Ein solcher Fall sei ihnen noch nicht begegnet, sagte ein Sprecher der Deutschen Post dem SWR. Die Schlösser der Briefkästen seien komplex und stabil und die Schlüssel würden sicher verwahrt, wenn sie nicht in Gebrauch sind. Dennoch könne es nie eine hundertprozentige Sicherheit geben.

Die Post überlege, juristische Schritte einzuleiten. "Schließlich wurde das Briefgeheimnis verletzt", sagte ein Post-Sprecher. Dass die Opfer des Betruges einen Schadenersatz von der Post bekommen, schließt er dagegen aus.

Bandenmitglied wird mit Haftbefehl gesucht

Die mutmaßlichen Täter sind laut Staatsanwaltschaft sehr professionell vorgegangen, so dass die Fälschung nicht bemerkt wurde und die Rechnungsbeträge auf die Bankkonten eingingen. Die Polizei geht momentan von etwa 70 Opfern aus, der Schaden liege in fünfstelliger Höhe. Es könne allerdings sein, dass diese Zahlen im Laufe der Untersuchungen noch nach oben korrigiert werden müssen, weil Betroffenen der Betrug erst auffällt, wenn die erste Mahnung kommt. Die Polizei bittet alle Opfer, sich mit ihr in Verbindung zu setzen.

Anfang der Woche hatte die Kriminalinspektion Landau mitgeteilt, dass sie gegen die drei Männer im Alter von 19, 20 und 21 Jahren ermittelt. Sie werden des banden- und gewerbsmäßigen Diebstahls und Betrugs sowie der Urkundenfälschung und der Verletzung des Briefgeheimnisses verdächtigt.

Zur Bande sollen auch zwei weitere Männer gehören. Einer soll sich ins Ausland abgesetzt haben und wird mit internationalem Haftbefehl gesucht. Ferner werden auch Ermittlungen gegen drei weitere männliche Personen im Alter von 21 bis 25 Jahren geführt, die Konten unterhielten, auf die die Opfer die Geldbeträge überwiesen haben.

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