"Grüne Fassaden gegen Hitzestau, begrünte Dächer, entsiegelte Flächen, vertikale Gärten, schattige, großzügige Spiel- und Aufenthaltsräume mit Wasserflächen für alle" - viele Ludwigshafener Bürger und Bürgerinnen hatten ganz konkrete Ideen für das neue Stadtquartier in Ludwigshafen, das zwischen Innenstadt und dem Hemshof entstehen soll. Es geht um die Bebauung von 39 Hektar entlang der geplanten Helmut-Kohl-Allee.
Auf der Webseite der Stadt Ludwigshafen "Ludwigshafen diskutiert" waren 125 Kommentare und Vorschläge in drei Wochen eingegangen. Grünflächen, öffentlichen Räumen und dem Klima stehen dabei hoch im Kurs. Flächen sollen entsiegelt und Parks angelegt werden. Ludwigshafen gilt bundesweit als die Stadt mit den am meisten versiegelten Flächen.
Bei Starkregen könnte das zum Problem werden Ludwigshafen: Versiegelt wie keine andere Stadt in Deutschland
Einmal mehr führt Ludwigshafen ein Negativ-Ranking an. Einer Studie zufolge ist es die am stärksten versiegelte Stadt in Deutschland. Warum ist das ein Problem?
Viel Zuspruch erhielt der Kommentar, der den so genannten Kletterbunker erhalten will. Der alte Hochbunker, auch Spitzbunker genannt, steht unter Denkmalschutz. Der Deutsche Alpenverein nutzt ihn zum Klettern und Bouldern. Er liegt in der Nähe des Hauptbahnhofs und ziehe jährlich 1.500 Menschen an.
An die Kinder denken
Kindern eine Stimme geben: Ein weiterer Kommentator fragte nach eigenen Angaben seine kleine Schwester nach ihren Ideen: Sie wünsche sich viele Schaukeln, Malecken und Sportgeräte wie Trampoline, teilte er auf der Webseite mit. Einige Teilnehmer forderten einen durchgehenden Grünstreifen durch die ganze Stadt.
Der Nahverkehr soll nicht vergessen werden
Auch der öffentliche Nahverkehr war auf der Plattform ein Thema: "Die Kohl-Allee ohne Straßenbahn ist sehr bedauerlich!" Viele Teilnehmer wünschten sich eine gute Nahverkehrsanbindung, vor allem durch eine Straßenbahn. Wenn es keine extra Straßenbahn-Linie dort geben wird, sei der Weg zu den Stationen vom neuen Quartier aus zu weit. Die nächsten Stationen wären dann Hauptbahnhof, Rathaus oder die Rohrlachstraße.
Bezahlbarer Wohnraum und Kindertagesstätten
Die Wunschliste umfasste auch bezahlbaren Wohnraum und Kindertagesstätten. Die Ludwigshafener Wohnbaugenossenschaft GAG besitzt bereits große Teile der Flächen des neuen Quartiers.
Ein Kommentator sieht diese in der Pflicht: "Bitte unbedingt bezahlbaren Wohnraum aus städtischer Hand (...) errichten. Kirschholz-Parkett wird hier nicht benötigt." Als Negativbeispiel nannte er die Bebauung der Rheinallee. Dort im Ludwigshafener Süden sind vor allem teure Luxuswohnungen entstanden.
Zudem fehlen in der ganzen Stadt Plätze in Kindertagesstätten, was ebenfalls auf der Wunschliste steht. Auch Häuser, in denen mehrere Generationen zusammenleben können, wurden gewünscht.
So geht's weiter
Derzeit erarbeiten drei Architekturbüros erste Ideen und Konzepte. Sie sollen die Vorschläge der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigen. Bei verschiedenen Treffen soll bis Januar 2025 ein Konzept für das neue Quartier entstehen. Die ersten Gebäude könnten ab 2035 dort stehen.
Im August hat der SWR bereits eine Umfrage zum Thema im Hemshof gemacht. Das haben die Leute gesagt: