Um 8 Uhr ging es los in der Rhein-Galerie, dem Einkaufszentrum von Ludwigshafen: Ein ganzer Berg an Brötchen und Brotlaiben in verschiedenen Farben und Formen - hell und dunkel, mit und ohne Körner, rund und eckig - wird aufgeschnitten, begutachtet, probiert, gerochen und angefasst.
Geprüft wird hier im Auftrag des Deutschen Brotinstituts nach wissenschaftlichen Kriterien, so das Institut. Unter die Lupe kommen zum Beispiel die "Oberflächen- und Krusteneigenschaft", aber auch "Lockerung und Krumenbild", der Geruch und natürlich der Geschmack.
Brotprüfung ist freiwillig
Ziel des Qualitätstests ist, Bäckereien dabei zu helfen, ihre Brote und Brötchen zu verbessern, um den Kunden beste Qualität zu bieten. Das Deutsche Brotinstitut führt in ganz Deutschland solche Tests durch. Handwerklich arbeitende Bäckereien können ihre Backwaren dort auf freiwilliger Basis bewerten lassen.
Gekommen ist am Donnerstag auch Bäcker Becker aus Edenkoben nach Ludwigshafen. Mit dabei hat er zehn verschiedene Produkte aus seinem Backwaren-Sortiment, die er testen lassen will - unter anderem sein Mandelblütenbrot, sein Pfälzer Bauernbrot, Mehrkornbrötchen und Dinkelspitz. Bis zu zehn Produkte darf jeder Bäcker bei der Prüfung einreichen.
Brötchenprüfung "hilft gegen Betriebsblindheit"
Neben ihm sind noch fünf andere Bäcker in die Rhein-Galerie gekommen, um ihre Produkte bewerten zu lassen. Am Ende kann Claus Becker zufrieden nachhause gehen: Der Prüfer hat seinen Broten ein Topzeugnis ausgestellt.
Kunden finden Bäckereien per App oder Web
Damit die Kunden herausfinden können, wo in ihrer Nähe es Brot nach diesen Qualitätskriterien zu kaufen gibt, gibt es die App oder Webseite "Bäckerfinder". Dort werden alle Innungsbäcker und insbesondere Bäckereien angezeigt, deren Waren bei einer Brotprüfung die Note "gut" oder "sehr gut" erhalten haben.