Jetzt wurden sie in der Vorderpfalz wieder gesichtet, berichtet ein Mitglied der rheinland-pfälzischen "Task Force gegen die invasive Insektenart" auf Anfrage des SWR. Der Biologe und Imker Andreas Presuhn aus Altrip (Rhein-Pfalz-Kreis) sagt, er habe jetzt schon Asiatische Hornissen in der Nähe von Ludwigshafen beobachtet. Die Königinnen hätten Wildbienen und Schwebfliegen gejagt, um sie an ihre Brut zu verfüttern. Er rechnet damit, dass nun immer mehr Hornissennester auftauchen werden.
Auch von anderen Orten im Rheingraben habe er Meldungen erhalten, zum Beispiel aus dem hessischen Viernheim.
Asiatische Hornissen: Gartenbesitzer können Nester melden
Eine Prognose, wie massiv die invasive Art sich in diesem Jahr entwickeln wird, sei aber noch nicht möglich. Gartenbesitzer sollten jetzt besonders wachsam sein, da Asiatische Hornissen ihre Nester besonders gerne in Bäumen und Hecken bauen. Fühlen sich die Insekten bedroht, greifen sie auch Menschen an. Die Stiche sind schmerzhaft und können allergische Reaktionen auslösen.
Der Biologe rät, die großen Insekten wegen der Verwechselungsgefahr mit anderen Hornissenarten auf keinen Fall zu töten. Besser sei es, die Asiatischen Hornissen oder Nester auf dem Internetportal "Artenfinder RLP" zu melden. Nach Angaben des Experten wurden vergangenes Jahr in ganz Rheinland-Pfalz fast 350 Nester entfernt.
Asiatische Hornissen machen Jagd auf Honigbienen
Wie stark die Asiatische Hornisse die heimische Insektenwelt bedroht, sei noch weitgehend unerforscht. Die dunkelfarbige, invasive Art ist für Imker ein Problem, weil sie außer Wildbienen auch Honigbienen an ihren Nachwuchs verfüttert. Die erwachsenden Exemplare ernähren sich überwiegend von Nektar, süßen Früchten und anderen zuckerhaltigen Flüssigkeiten.