Schädlingsbekämpfung

Heißer Wasserschaum gegen Ameisenplage in Limburgerhof

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Autor/in
Pascal Lasserre
SWR-Autor Pascal Lasserre

Eingewanderte Ameisen haben sich auf einer Fläche von rund vier Hektar in Limburgerhof (Rhein-Pfalz-Kreis) ausgebreitet. Nun wird die Ameisenplage mit heißem Wasserschaum bekämpft.

Zwei Schädlingsbekämpfer spritzen ein Gemisch aus heißem Wasser und Schaum auf die befallenen Gehwege und Bordsteine. Es ist bereits ihr vierter Einsatz in Limburgerhof.

Für die Schädlingsbekämpfung benötigen sie immer eine große Menge Wasser. Allein beim letzten Einsatz waren es rund 2.100 Liter, berichtet Schädlingsbekämpfer David Altendorf. Um die Ameisenplage richtig bekämpfen zu können, müsse das Wasser auf bis zu 100 Grad erhitzt werden. Das heiße Wasser tötet die Schädlinge sofort, erklärt Altendorf.

Ein Mann bekämpft Armeisen in Limburgerhof
Schädlingsbekämpfung in der Gemeinde Limburgerhof. Mit Wasserschaum geht ein Arbeiter gegen die Ameisenplage vor.

Wasserschaum dringt besonders tief in Ameisenbau

Der Wasserschaum wird sonst auch im Biolandbau zur Unkrautvernichtung eingesetzt, sagt Heiko Beckmann vom Ordnungsamt in Limburgerhof. Das Gemisch enthält Tenside aus Mais, die eine wichtige Funktion bei der Schädlingsbekämpfung haben. Sie senken die Oberflächenspannung des Wassers. Dadurch kann die kochende Flüssigkeit in besonders enge Gänge des Ameisenbaus eindringen. Außerdem hält der Schaum die Hitze länger als reines Wasser.

Ameisenplage besteht bereits seit vergangenem Jahr

Die Ameisenplage in Limburgerhof war vergangenes Jahr zum ersten Mal aufgefallen. Die Tiere lockerten Gehweg-Platten und fraßen sich durch Dämmungen und drangen in Häuser vor. Beckmann berichtet, dass die Gemeinde im März zuerst ein pulverförmiges Ameisengift verstreuen ließ - ohne Erfolg.

Ameisen in Limburgerhof
Ameisen in Limburgerhof

Wasserschaum schon erfolgreich gegen Ameisenplage in Ketsch

Zusammen mit Anwohnern fand die Gemeinde dann eine Firma, die mit dem Wasserschaum auch schon im baden-württembergischen Ketsch (Rhein-Neckar-Kreis) gute Erfahrungen gemacht hatte. Dort hatten sich die Ameisen auf einem Friedhof ausgebreitet.

Ameisenplage in Limburgerhof durch Art aus Mittelmeerraum

Die Ameisen gehören zur Art "Tapinoma magnum", die im Mittelmeerraum verbreitet ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Ameisenarten lebt diese Art nicht in kleineren Verbänden mit nur einer Königin, sondern sie bildet Superkolonien mit bis zu 350 Königinnen, sagt Beckmann. Das erschwere die Schädlingsbekämpfung.

Andreas Poignée, Bürgermeister Limburgerhof
Andreas Poignée, Bürgermeister Limburgerhof

Ameisenplage bleibt trotz Schädlingsbekämpfung

Künftig soll die Schädlingsbekämpfung an zwei Tagen im Monat laufen. Die Gemeinde rechnet mit dauerhaften Kosten von mehreren tausend Euro pro Jahr. Denn die Ameisen werden wohl nie mehr ganz aus Limburgerhof verschwinden, befürchtet Bürgermeister Andreas Poignée.

Odenwaldring in Limburgerhof, der zur Zeit mit Ameisen übersät ist.
Der Odenwaldring in Limburgerhof: übersät mit Ameisen

Ameisenplage in Limburgerhof sorgt für lockere Gehweg-Platten

Die Schädlinge verdrängen nach Einschätzung des Landesumweltamts heimische Ameisenarten. In Limburgerhof hatten die Insekten auf dem Odenwaldring zahlreiche Gehweg-Platten gelockert. Außerdem sind sie nach wie vor auf Grundstücken von Anwohnern.

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