Die Absage des Lustadter Handkäsfestes wäre eine "Katastrophe", sagt die Vereinsvorsitzende Anette Kloos. Das Fest, das seit 1925 rund um den 1. Mai auf einer Waldlichtung bei Lustadt (Kreis Germersheim) gefeiert wird, sei für sie der Inbegriff von Heimat und Pfälzer Lebensart. "Dieses Fest gehört zu unserer Identität", sagt Kloos.
Doch zwei Gründe könnten zu einer möglichen Absage führen: Zum einen müsste Kloos nach eigenen Angaben neuerdings als Vereinsvorsitzende persönlich für das Fest haften. Zum anderen würden aufgrund der geänderten Sicherheitsbestimmungen des Landes rund 30.000 Euro an Zusatzkosten auf die Veranstalter zukommen. Das sei kaum zu stemmen.
Lustadt: Entscheidung zum "Loschter Handkeesfescht" bis März
Bis spätestens zum 15. März müssten Kloos und die anderen Ehrenamtlichen in Lustadt mehrere tausend Handkäse vorbestellen. Bis zu diesem Tag soll spätestens klar sein, ob das "Loschter Handkeefescht" stattfindet oder nicht.
Bereits im vergangenen Jahr hatten verschärfte Sicherheitsregeln des Landes im Polizei- und Ordnungsbehördengesetz (POG) zu Absagen oder neu gestalteten Heimat- und Weinfesten geführt.
Blütenfest in Rhodt: Schon 2022 an neue Vorgaben angepasst
So wurde beim Heimat- und Blütenfest in Rhodt unter Rietburg (Kreis Südliche Weinstraße) im Juni 2022 zum Beispiel erstmals Eintritt verlangt. Maximal 5.000 Menschen wurden gleichzeitig auf das Gelände gelassen.
Und dieses Jahr? Die Detailplanung sei noch nicht abgeschlossen, heißt es in Rhodt.
Knoppfest in Hochstadt: Planungen noch am Anfang
Ein anderes traditionsreiches Fest in der Südpfalz, das Wein- und Knoppfest in Hochstadt (Kreis Südliche Weinstraße), steht nach Angaben der Gemeinde erst ganz am Anfang der Planung. Ob die verschärften Sicherheitsregeln einen Einfluss haben werden, müsse erst noch geschaut werden. Im Februar soll es ein Planungstreffen mit den teilnehmenden Vereinen geben.