Mit den knapp 335 Millionen Euro trage die Bundesregierung rund 60 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten, teilte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Freitag mit - und damit kurz vor Beginn der Arbeiten für den Lückenschluss an der Hochstraße Süd am Montag. "Der Bund weiß, wie dringend nötig die Modernisierung ist, und wir haben immer signalisiert, dass wir dieses wichtige Projekt unterstützen", erklärte Wissing.
Vom Land Rheinland-Pfalz kommen weitere 139 Millionen Euro, damit die Hochstraßen mit Abschnitten der Bundesstraßen 37 (Hochstraße Süd) und 44 (Hochstraße Nord) in der zweitgrößten Stadt im Bundesland ertüchtigt werden können.
Hälfte der realen Gesamtkosten bleibt wohl an Stadt hängen
Etwa 20 Prozent der Kosten muss nach bisherigen Angaben die Stadt Ludwigshafen stemmen. Tatsächlich könnten aber sehr viel höhere Kosten auf die Stadt zukommen - aufgrund der Inflation und rasant gestiegener Baukosten. Die Stadtspitze habe vergeblich versucht, diese dynamisch steigenden Kosten mit in das Finanzpaket von Bund und Land hinein zu verhandeln, berichtete die Zeitung "Rheinpfalz" am Freitag.
Demnach liegen die Gesamtkosten für das Süd- und Nordprojekt laut Kämmerer Andreas Schwarz (SPD) bei über einer Milliarde Euro. Die Zuschüsse von Bund und Land würden deshalb wohl noch nicht einmal die Hälfte der realen Gesamtkosten abdecken. Bis zu einer halben Milliarde könnte an Ludwigshafen hängenbleiben.
Sperrung und Abriss wegen Einsturzgefahr
Die Hochstraße Süd war im August 2019 wegen Einsturzgefahr auf einem etwa 530 Meter langen Abschnitt gesperrt worden. Das Teilstück wurde schließlich abgerissen. Die Stadt brachte im Dezember 2022 den Neubau auf den Weg, ohne dass schon die Förderzusagen von Bund und Land für das Bauprojekt vorlagen. Zustimmung war jedoch signalisiert worden.