Erstes Treffen zwischen OB Langner und Landräten

Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein: Ist eine kommunale Lösung denkbar?

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Autor/in
Constantin Pläcking
SWR-Reporter Constantin Pläcking aus dem Studio Koblenz.

Wie geht es mit dem Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM) weiter? Eine der Optionen: Ein kommunaler Zweckverband, der das GKM übernimmt. Dazu gab es heute ein erstes Treffen.

Seitdem bekannt ist, dass die Verhandlungen zwischen den Gesellschaftern des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein (GKM) und der Sana AG gescheitert sind, wird über einen Plan B für das Klinikum mit Standorten in Koblenz, Mayen, Boppard und Nastätten debattiert. Der Koblenzer Oberbürgermeister David Langner (SPD) hatte gegenüber dem SWR auch von einer kommunalen Lösung gesprochen, über die man reden müsse. Auch verschiedene Koblenzer Stadträte hatten sich dafür ausgesprochen.

Rhein-Lahn- und Rhein-Hunsrück-Kreis bis jetzt nicht am GKM beteiligt

Bis jetzt haben nur der Kreis Mayen-Koblenz und die Stadt Koblenz Anteile am Gemeinschaftsklinikum. Weitere Anteile teilen sich drei Stiftungen. Die Standorte in Boppard und in Nastätten liegen aber im Rhein-Hunsrück- bzw. im Rhein-Lahn-Kreis. Da für die Sicherung der Krankenhausversorgung laut Landeskrankenhausgesetz die Landkreise zuständig sind, könnten sie nun mit in die Pflicht genommen werden, sollte es keine tragfähige Lösung für das GKM geben.

Gespräche zwischen den Kommunalpolitikern liefen nach eigenen Angaben gut

Wegen der Schieflage des GKM waren am Freitagabend die Landräte des Rhein-Lahn-Kreises, Jörg Dennighoff (SPD), und des Rhein-Hunsrück-Kreises, Volker Boch (parteilos), im Koblenzer Rathaus zu Gesprächen mit ihrem Amtskollegen aus dem Kreis Mayen-Koblenz, Alexander Saftig (CDU), und dem Koblenzer Oberbürgermeister, David Langner (SPD), geladen.

Boch und Dennighoff sagten im Anschluss, dass es ein gutes und wichtiges Gespräch mit ihren Kollegen gewesen sei. Auch um sich ein umfassendes Bild über die Lage des GKM zu machen. Als Nicht-Gesellschafter hätten sie nicht an den Verhandlungen mit der Sana AG teilgenommen und seien deswegen bis jetzt auch nicht umfassend informiert gewesen.

Rhein-Lahn-Landrat Dennighoff: Standort in Nastätten sichern

Dennoch könnten im Ernstfall auch auf sie Kosten zukommen. Rhein-Lahn-Landrat Dennighoff sagte zum Standort Nastätten, er sei nach dem Gespräch vorsichtig optimistisch, dass die bestehende Gesellschaft des GKM ihren Versorgungsauftrag auch erfülle.

Noch gibt es die Gesellschaft und wir werden dafür sorgen, dass die Gesellschaft weiterhin besteht.

Der Standort in Nastätten stehe als unverzichtbar im Landeskrankenhausplan, was bedeute, dass der Standort gesichert sei. Über die Möglichkeit, dass bei einer Pleite des GKM, der Rhein-Lahn-Kreis gesetzlich in der Pflicht sei, wollte Dennignoff nicht reden: "Noch gibt es die Gesellschaft und wir werden dafür sorgen, dass die Gesellschaft weiterhin besteht", sagte Dennighoff. Man sei bei Schritt eins, nicht Schritt vier.

Rhein-Hunsrück-Landrat Boch: Auch eine emotionale Diskussion

Der Rhein-Hunsrück-Landrat Boch sagte, die Frage nach dem Standort in Boppard sei im Kreis auch eine emotionale Diskussion, auch wenn dieser rein rechtlich nicht als unverzichtbar gelte. Auch deswegen müsse das Krankenhaus in Boppard erhalten bleiben. "Die bundesweite Diskussion führt nicht dazu, dass die Menschen das Gefühl haben, dass die Krankenhäuser gestärkt sind", so Boch. Es sei aber im Moment wichtig, dass man nicht alles schwarz male.

Wir haben ein hohes Interesse daran, dass die medizinische Versorgung in unseren Landkreisen auch zukünftig gut ist.

Gerade nach der Schließung der Akutversorgung in St. Goar und Oberwesel sei es wichtig, eine gute Krankenhausversorgung im Kreis zu behalten.

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