Die nächsten Jahre werden hart für die Einwohner. Das teilte Hermann-Josef Pelgrim, der Geschäftsführer der Aufbaugesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler, Mittwochabend bei einer Informationsveranstaltung mit. Aktuell werden die Ufer der Ahr wieder hergestellt. In wenigen Wochen beginnt zudem der Neubau der ersten drei von insgesamt 17 zerstörten Brücken. An 2.200 Stellen in der Stadt werden Straßenschäden beseitigt und zerstörte Kanäle und Wasserrohre erneuert.
Aus der Planung wird Realisierung
Dabei sind enorme Belastungen durch Baustellenfahrzeuge, Straßensperrungen, Umleitungen sowie Lärm und Schmutz zu erwarten - und zwar mindestens bis 2030. Aber es sei ja auch positiv zu betrachten: "Jetzt kommen wir in eine Situation, wo aus der Planung Realisierung wird", so Pelgrim. "Jetzt geht es ans wirkliche Eingemachte mit großen Erdbewegungen, mit großen Baustelleneinrichtungen. Also jetzt geht's wirklich los!"
Kein Bürger äußerte Kritik
Die Bürgerinnen und Bürger in Bad Neuenahr-Ahrweiler scheinen es ebenfalls positiv zu sehen. Kein einziger Bürger auf der Versammlung äußerte sich kritisch zu den bevortsehenden Maßnahmen. Viele lobten, dass der Wiederaufbau ihrer zerstörten Stadt nach langer Planung jetzt endlich Fahrt aufnehme. Der Chef der Aufbaugesellschaft sagte: "Ich habe den Eindruck, dass die jetzt heute Anwesenden sich freuen, dass es jetzt endlich losgeht. Ich war auch sehr positiv überrascht, dass da doch ein hohes Maß an Geduldigkeit und Zustimmung zu spüren waren."
Die Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler war am stärksten von der Flutkatastrophe im Ahrtal betroffen. 69 Menschen starben dort im Juli 2021. Der Schaden an städtischen Gebäuden, Straßen und Brücken beträgt laut Stadtverwaltung 1,7 Milliarden Euro. Die von der Stadt gegründete Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft betreut mehr als 1.000 kommunale Sanierungsprojekte. Der Wiederaufbaufonds von Bund und Ländern hat dafür bisher 235 Millionen Euro Fördergeld bewilligt.