Die Schülerinnen und Schüler toben auf dem neuen Schulhof in Hachenburg, als hätte es den Brand gar nicht gegeben. In ihr altes Schulgebäude in Westerburg können sie erstmal nicht zurück. Glück im Unglück: In Hachenburg gab es noch ein leerstehendes Schulgebäude, die alte Graf-Heinrich-Realschule. Das können sie so lange nutzen.
Schulleiterin Helen Lauer ist trotz der Strapazen der letzten Wochen zufrieden und zuversichtlich. "Ich glaube, die Kinder sind alle froh, dass endlich wieder Schule ist. Wir müssen sie nach dem Brand natürlich weiter sensibel begleiten, aber auf den ersten Blick läuft das hier super an."
Vieles ist noch improvisiert im Ersatzschulgebäude
Einige Klassenzimmer sehen schon richtig nach Schule aus, da stehen Tische, Stühle und Schränke. Manche Räume sind hingegen noch leer. Einiges ist noch improvisiert, zum Beispiel die Schilder mit den Klassennamen. Das sind noch einfache Papierzettel, die neben den Türen kleben.
Sonja Weber-Fischbach, die stellvertretende Schulleiterin, konnte sich gar nicht vorstellen, dass es in so kurzer Zeit überhaupt möglich ist, in ein neues Schulgebäude einzuziehen. "Wir müssen die neue Schule aber noch mit Leben füllen, dafür werden wir mit den Kindern zum Beispiel noch einige Bilder malen."
Viel Unterstützung beim Umzug der Westerburger Schule
Die beiden Lehrerinnen sind dankbar für die große Unterstützung in den letzten Wochen. Der Westerwaldkreis, die Schulbehörde ADD, andere Schulen, die Schüler – alle haben mit angepackt und etwa Möbel gespendet. Es war ein Kraftakt, denn das alte Schulgebäude in Hachenburg stand lange leer und wurde zuletzt als Impfzentrum genutzt.
Statt auf modernen Smartboards unterrichten die Lehrer jetzt erstmal wieder auf Kreidetafeln, bis die neuen Smartboards da sind. Auch die Schulküche wird erst in den kommenden Tagen fertig. So lange springen Lieferdienste aus der Region ein und liefern das Essen für die Ganztagsschüler. Die freut es, wenn es zum Beispiel dann Pizza gibt.
Busshuttle von Westerburg nach Hachenburg
Mehrere Busse bringen die rund 140 Schülerinnen und Schüler jeden Tag von Westerburg nach Hachenburg und wieder zurück. Wie lange die gesamte Friedrich-Schweitzer-Förderschule nun in Hachenburg bleiben wird, das können die beiden Schulleiterinnen nicht einschätzen. Das Schulgebäude in Westerburg muss nach dem Brand aufwändig saniert werden. Die Brandursache ist nach wie vor unklar.