Wildes Campen ist in rheinland-pfälzischen Wäldern nicht erlaubt. Und das aus guten Gründen: Wer sein Zelt kurzerhand im Wald aufschlägt, stört damit Tiere und Pflanzen. Einige wilde Camper hinterlassen auch Müll oder zünden Lagerfeuer an - bei trockenen Wäldern extrem gefährlich, wie Forstrevierleiter Ralf Kerber erklärt.
Waldbrandgefahr durch Wildcamping
Erst kürzlich hat er eine Feuerstelle wilder Camper in seinem Revier bei Boppard entdeckt. "Um die Feuerstelle herum war überall trockenes Holz. Da hätte schon ein bisschen Funkenflug gereicht, um einen Waldbrand zu entfachen." Kerber verweist auf das Landeswaldgesetz. Demnach sei nicht mal das Aufstellen eines Zeltes im Wald erlaubt.
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Wer aber trotzdem im Freien übernachten und nicht auf einen normalen Campingplatz ausweichen möchte, sollte Ausschau nach einem sogenannten Trekkingcamp halten.
Trekkingcamps als Zwischenstopp für Wanderer
Anders als Campingplätze, bieten Trekkingplätze im Normalfall selten installierte Anlagen wie Duschen, Toiletten oder Waschräume. Sie sind zu Fuß gut erreichbar und nicht dafür ausgelegt, dort mit einem Caravan oder Wohnwagen zu halten. Im Grunde genommen also ähnlich wie beim Wilden campen, aber legal.
"Ein Trekkingcamp ist ein gepflegter Platz, an dem Wanderer und Trekker ihre Zelte für eine Nacht aufschlagen können", erklärt Timo Herborn. Er kümmert sich ehrenamtlich um das Trekkingcamp in Bad Salzig im Rhein-Hunsrück-Kreis. Das Konzept sei nicht neu, so Herborn weiter. In Australien finde man solche Plätze oftmals entlang großer Highways. Müde Autofahrer könnten dort dann einfach ihr Zelt aufschlagen und übernachten. Auch in Rheinland-Pfalz gibt es bereits seit einigen Jahren Trekkingplätze, zum Beispiel im Pfälzer Wald.
Kinderfreundliches Trekkingcamp in Bad Salzig
Das Trekkingcamp in Bad Salzig gibt es seit diesem Jahr. Der Zeltplatz liegt umgeben von Bäumen. Kaum Autos fahren dort. Gerade für Familien ideal, findet Timo Herborn. An der Grillhütte neben dem Zeltplatz können die Gäste die vorhandenen Waschgelegenheiten und die feste Feuerstelle nutzen. Auch einige Spielgeräte für Kinder finden sich dort.
Die bisherigen Gäste seien vor allem Wanderer aus Deutschland und Holland, erzählt Herborn. Unter ihnen seien viele Pärchen und Familien, die auf dem Rhein-Burgen-Weg unterwegs sind und gerne in der freien Natur übernachten wollen. In Bad Salzig finden sie unkompliziert eine Übernachtungsmöglichkeit.
Gegen eine Gebühr von 10 Euro pro Zelt kann man sich dort für eine Nacht einen Zeltplatz buchen. Das geht über den Buchungskalender auf der Webseite des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Bad Salzig. Die Anfragen gehen dann an Timo Herborn: "Selbst, wenn es belegt ist, kann ich dann noch so ein bisschen entscheiden, ob man noch ein Zelt dazuquetscht oder nicht. Das kriegen wir dann schon hin."
Positives Feedback auf neues Trekkingcamp
Bei den bisherigen Gästen scheint das Trekkingcamp auf jeden Fall gut anzukommen. Christian Jelmer Drijfhout hatte dort im letzten Monat auf einer Radtour mit seinem Schwager eine Nacht lang Halt gemacht. Die beiden hatten sich nach einer günstigen Alternative zu den großen Campingplätzen umgesehen, erzählt er. Nach einem anstrengenden Tag auf dem Rad seien ihnen diese oftmals zu überfüllt und laut. Das Trekkingcamp in Bad Salzig hingegen sei schön ruhig, meint Drijfhout: "Ein bisschen abgelegen mit einem Mega-Ausblick - besser kann man es sich eigentlich nicht vorstellen."