Jetzt im Winter ist es noch ruhig in der Wildtierpflegestation: Momentan leben hier nur ein paar Igel und ein Gartenschläfer, und die sind nur nachts aktiv. Doch wenn der Frühling kommt, wird sich das ändern, weiß Julia Bravetti. Dann herrsche Tag und Nacht wieder Hochbetrieb, sagt sie: Wenn es wieder wärmer wird, werden die meisten Tierbabys geboren.
Und dann kümmert sich Julia gemeinsam mit ihrer Frau Ursula und den anderen Ehrenamtlichen der Wildtierpflegestation wieder um verletzte Hasen und Rehkitze, aus dem Nest gefallene Eichhörnchen, mutterlose Igelbabys und verloren gegangene Entenküken. Etwa 500 Tiere werden durchschnittlich im Jahr vom Verein betreut und aufgepäppelt. Und wieder in die Freiheit entlassen, sobald das geht.
Das sei nicht nur ein Hobby, sondern eine Lebensaufgabe, sagt Julia und so steht es auch auf der Homepage des Vereins. Außerdem gehen sie und die anderen Ehrenamtlichen auch in Kitas und in Schulen und geben dort ihr Wissen über Tiere und die Natur weiter.
Diesen Einsatz hat das Land Rheinland-Pfalz am Dienstagnachmittag mit dem Tierschutzpreis des Landes 2023 gewürdigt, der mit einem Preisgeld von 2.000 Euro verbunden ist.
Auch Koblenzer Katzenhilfe bekommt Tierschutzpreis 2023
Auch der Verein Koblenzer Katzenhilfe e.V. gehört zu den Preisträgern: Seit 1992 kümmert er sich um Pflegestellen für verwaiste Katzen, nimmt Fundtiere auf und sucht nach einem neuen Zuhause für sie. An diversen Futterstellen versorgen die Mitglieder zudem verwilderte Katzen.
Stadt stellt neue Verordnung vor Freilaufende Katzen in Koblenz müssen bald gechippt und kastriert sein
Die Stadt Koblenz hat eine Katzenschutzverordnung erlassen, die ab Juli gilt. Danach müssen Eigentümer konkrete Auflagen erfüllen, wenn ihre Katzen ins Freie dürfen.
Die Koblenzer Katzenhilfe führt jedes Jahr Kastrationsaktionen durch, überprüft dabei auch den Gesundheitszustand der Tiere und behandelt sie, wenn das nötig ist. Zudem hat sich der Verein für die Katzenschutzverordnung stark gemacht, die seit dem Sommer 2023 in Koblenz gilt.
Tierschutzpreis geht auch an Landwirt im Kreis Altenkirchen
Der dritte Preisträger kommt aus dem Kreis Altenkirchen: Michael Buhl hat in Friedewald einen landwirtschaftlichen Betrieb. Dort hält er rund 130 Mutterkühe in fünf Herden das ganze Jahr über auf der Weide.
Der Betrieb von Michael Buhl zeichne sich durch einen besonders schonenden Umgang mit den Nutztieren aus, so das Umweltministerium. Der Landwirt nutze ganz bewusst das Verhalten der Tiere. Etwa wenn es darum gehe, ein Rind einzufangen. So könne er vermeiden, dass die Tiere Angst und Panik bekommen.