Die Ausstellung heißt "Vandals - Töchter und Söhne der Streetart" und zeigt rund 300 Kunstwerke von 27 Künstlern. Darunter Streetart-Legenden wie Blek le Rat oder Banksy, deutsche Künstler wie der sogenannte "Bananensprayer", aber auch weibliche Künstlerinnen wie die "Straßenmaid", die vor allem in der Region Köln unterwegs ist.
Werke von der Straße nachproduziert
Ein Großteil der in der Ausstellung gezeigten Werke hat seinen Ursprung auf der Straße, wie Thomas Töpfer erklärt, der die Ausstellung fachlich begleitet hat: "Das heißt, sie gibt es schon auf der Straße, sie wurden aber für den Kunstmarkt noch mal im Atelier nachproduziert." So könnten die Künstler auch mal etwas mit ihrer Kunst verdienen.
Ein Teil der Werke, die in der Stadtgalerie gezeigt werden, stammen aus der Sammlung von Töpfer. Seit 25 Jahren beschäftigt er sich schon mit dem Thema Streetart. Aus seiner Perspektive erhält diese neue Kunstform immer noch zu wenig Aufmerksamkeit. "Kunstgeschichtlich gehört diese urbane Kunst endlich ins Museum." Er freut sich deshalb, dass die Ausstellung in Neuwied zustande gekommen ist.
Ausstellung in Neuwied zeigt Vielfalt der Streetart
Neben großformatigen Leinwänden finden sich in der Stadtgalerie in der ehemaligen Mennonitenkirche auch besprühte Straßenschilder, bemalte Kacheln und sogar Schnitzereien. Ob Schablonenkunst oder fotorealistische Werke, die mit dem Pinsel gefertigt wurden - die moderne Streetart zeichnet sich aus Töpfers Sicht vor allem durch ihre Vielfältigkeit aus.
So unterschiedlich die Techniken und Materialen, die zum Einsatz kommen, so unterschiedlich sind auch die Themen, mit denen sich die Streetart-Künstler beschäftigen. So gibt es neben hochpolitischen Werken in der Ausstellung auch Wohlfühlkunst zu sehen. Töpfer sagt: "Mir zaubert Streetart häufig ein Lächeln ins Gesicht - und das möchte ich hier mal weitergeben."