37 Luftrettungs-Stationen gibt es in Deutschland. Davon hatte laut ADAC der Rettungshubschrauber "Christoph 23" aus Koblenz mit 2.192 Flügen erstmals die meisten Einsätze. Wittlich liegt mit "Christoph 10" und 2.082 Einsätzen auf Platz zwei der Statistik. Rheinland-Pfalz verzeichnete neben Bayern auch die meisten Alarmierungen: 9.313 waren es nach Angaben des Automobilclubs. Dazu kämen noch 190 Rettungsflüge außerhalb von Rheinland-Pfalz.
Durchschnittlich 153 Notfälle pro Tag
55.675 Alarmierungen deutschlandweit bedeuten laut ADAC ein Plus von fast sieben Prozent. Im Jahr davor waren es 52.234 Einsätze. Am häufigsten seien die Rettungskräfte zu Unfällen gerufen worden, konkret zu Freizeit-, Sport-, Arbeits-, Schul- und Verkehrsunfällen. Diese Einsätze hätten 30 Prozent ausgemacht. In 28 Prozent der Fälle seien die Rettungskräfte zu Notfällen wie Herzinfarkten und Herzrhythmusstörungen gerufen worden. Fast jeder zehnte Patient sei ein Kind oder Jugendlicher gewesen.
Rekordeinsätze, weil Notärzte fehlen
Dass es überhaupt einen neuen Rekord bei den Rettungseinsätzen gibt, führt der Automobilcub darauf zurück, dass nach Ende der Coronaeinschränkungen wieder mehr Menschen mobil waren. Auch seien die "bodengebundenen" Rettungsdienste überlastet gewesen, außerdem fehlten verbreitet Notärztinnen und -ärzte. In vielen Regionen sei der Rettungshubschrauber bei einem Notfall häufig das einzig verfügbare Rettungsmittel.
Künftig Luftrettung in RLP per Multikopter
Neben einer Bilanz seiner Rettungseinsätze im vergangenen Jahr hat der ADAC auch einen Ausblick auf künftige Projekte gegeben: Demnach will der Automobilclub als weltweit erste Organisation den Betrieb von elektrisch angetriebenen Multikoptern testen. Mit einem Hersteller aus Bruchsal sei noch in diesem Jahr der erste öffentliche Probeflug für die Luftrettung mit einem "VoloCity" geplant. Ein Multikopter dieses Typs soll dann im kommenden Jahr testweise in Rheinland-Pfalz und Bayern in Betrieb gehen.