Vor dem Landgericht Koblenz äußerte sich der Angeklagte ausführlich unter anderem zu seiner Schulzeit und seiner Familie. Teilweise zeigte er sich sehr emotional und weinte. Die Beziehung zu seiner Mutter war am ersten Prozesstag aber noch nicht Thema.
Angeklagter flüchtet nach Brand und setzt dann Notruf ab
Laut Anklage hatte der Mann im Februar Benzin im Erdgeschoss und Flur des Einfamilienhauses im Kreis Neuwied vergossen, in dem er mit seiner Mutter lebte. Anschließend habe er es angezündet und sei mit gepackter Reisetasche geflüchtet. Wenig später alarmierte er selbst den Notruf und meldete den Brand, ohne sich zu erkennen zu geben.
Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, er habe mit dem Feuer seine Mutter töten wollen. Sie hatte im oberen Stockwerk geschlafen und flüchtete vor dem Feuer rechtzeitig aufs Dach. Ein Zeuge, der den Brand zufällig bemerkte, rettete die Frau zusammen mit einem Polizisten über das Dachfenster.
Sowohl die Mutter des Angeklagten als auch der Zeuge erlitten dabei eine Rauchgasvergiftung. Der Sachschaden liegt laut Staatsanwaltschaft bei rund 80.000 Euro.
Erster Konsum von Cannabis im Alter von 12 Jahren
Am ersten Prozesstag berichtete der Angeklagte, er habe mit 12 Jahren angefangen regelmäßig zu kiffen. Der Cannabis-Konsum habe ihm bei seinen Psychosen geholfen: Demnach fühte er sich weniger desillusioniert, wenn er gekifft hatte. Als Grund für den Konsum nannte er den Tod seines Vaters als er noch ein Kind war.
Für den Prozess vor dem Landgericht Koblenz sind sieben Verhandlungstage angesetzt. Als Zeuge wird auch der Mann aussagen, der die Mutter des Angeklagten vom Dach rettete. Er tritt als Nebenkläger auf.