Ndeshimona Nghaamwa aus Namibia versorgt einen Patienten im Kemperhof in Koblenz. Die 26-Jährige misst Blutdruck, hilft beim Essen oder wäscht die Patienten. Sie ist eine von 32 ausländischen Pflegekräften, die seit Mai im Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM) in Koblenz auf den Stationen im Einsatz sind. Sie kommen beispielsweise aus Namibia, China, Serbien und dem Iran, um dem Fachkräftemangel in der deutschen Pflege entgegenzuwirken.
32 Pflegekräfte aus der Namibia, China, Serbien und dem Iran
Ndeshimona Nghaamwa und ihr Kollegen lernen hier die Praxis in einem deutschen Krankenhaus kennen. In ihren Heimatländern sind sie bereits ausgebildete Pfleger und Pflegerinnen, haben zum Teil sogar ein abgeschlossenes Studium. Dennoch sei es ihr Wunsch gewesen, nach Deutschland zu kommen, um neue Erfahrungen in einem modernen Krankenhaus zu sammeln, sagt die Pflegerin aus Namibia.
Das sieht auch Ndeshimonas' Kollegin Maria Shinana so. Sie kommt auch aus Namibia, hat dort als Hebamme gearbeitet. Die beiden Frauen haben in der Heimat einen Deutschkurs gemacht. Vieles hier ist neu und auch nicht immer leicht, sagen sie. "Die deutsche Sprache ist ein bisschen schwierig für uns", sagt Ndeshimona. Außerdem arbeite Deutschland schon in vielen Bereichen digital und elektronisch. So weit sei Namibia noch nicht, sagte Maria.
Ausländische Pflegekräfte könnten auch langfristig in Koblenz arbeiten
Aber die beiden Pflegerinnen sind neugierig und motiviert. Sie wollen in Koblenz ihre Ausbildung anerkennen lassen und gerne noch ein paar Jahre in Deutschland arbeiten. Das würde sich auch Natalie Waldforst wünschen. Sie ist Direktorin des Bildungs- und Forschungsinstituts am GKM. Sie hat den Kurs für ausländische Pflegekräfte mit entwickelt.
Das GKM habe auch großes Interesse die ausländischen Pflegekräfte langfristig zu beschäftigen, so die Direktorin. Mit dem Projekt möchte sie außerdem auch für den Pflegeberuf generell werben. "Flankierend stecken wir viel Energie in die Ausbildung der Pflegekräfte aus Deutschland. Das kann nur die Zukunft sein, diese beiden Konzepte zusammen zu denken.", sagt Natalie Waldforst.
Bei den Patienten im Kemperhof in Koblenz kommen die Pflegekräfte aus dem Ausland gut an. Zumindest bei den meisten, sagt Ndeshimona aus Namibia mit einem Augenzwinkern. Die beiden Frauen sind in jedem Fall mit der nötigen Portion Humor bei der Arbeit.