Im Januar hatte der Klinikbetreiber noch angekündigt, die Klinik bereits Ende März schließen zu wollen. Als Grund für die Schließung nannte der Betreiber anhaltende Personalprobleme und finanzielle Verluste in den vergangenen Jahren.
Nachdem bekannt geworden war, dass die Paracelsus-Klinik schließen will, hatten sich laut Betreibergesellschaft mehrere Interessenten gemeldet. Bislang gebe es aber noch kein verbindliches Interesse für die Übernahme des kompletten Klinikbetriebes. Im Wesentlichen gehe es derzeit um eine teilweise Fortführung des Klinikbetriebes durch einen anderen Träger. Diesen Überlegungen solle jetzt Zeit bis Ende Juni gegeben werden.
Beschäftigte der Paracelsus-Klinik sollen bis Ende Juni ihren Job behalten
Die knapp 270 Beschäftigten sollen den Angaben zufolge nach Möglichkeit bis zu dem Zeitpunkt weiterbeschäftigt werden. Der Betriebsrat der Paracelsus-Klinik Bad Ems teilte mit, dass er auch weiterhin daran glaube, dass ein Betrieb der Klinik notwendig und möglich sei.
Betroffen von der Schließung seien unter anderem die stationäre Patientenversorgung, die MVZ-Praxen und die Notaufnahme, so der Klinikträger. Nicht betroffen seien dagegen die Praxen für Innere Medizin, Urologie, für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Zahnheilkunde und ein ambulantes Therapiezentrum in Nassau an der Lahn.
Schließung der Parcelsus-Klinik würde die Gesundheitsversorgung verschlechtern
Im Januar hatte der Bad Emser Stadtbürgermeister Oliver Krügel (CDU) dem SWR nach Gesprächen am Runden Tisch, unter anderem mit Vertretern des Rhein-Lahn-Kreises, des Landes Rheinland-Pfalz, der Stadt Bad Ems, dem Betriebsrat der Klinik und Manager der Paracelsus-Gruppe noch gesagt, ein Anschlusskonzept "in welcher Form auch immer" sei weiter möglich. Er sehe die Landesregierung in der Pflicht. Und er hoffe, dass sich das Gesundheitsministerium für den Erhalt des Krankenhauses einsetze werde.
Die Paracelsus-Klinik in Bad Ems ist bislang für die medizinische Grund- und Regelversorgung der Menschen in Teilen des Rhein-Lahn-Kreises sowie des angrenzenden Westerwaldes zuständig. Das Aus für die Klinik würde nach Ansicht von Krügel zu einer weiteren Verschärfung der Gesundheitsversorgung im Rhein-Lahn-Kreis führen.