Bei Kälte und Frost auf der Straße

Obdachloser in Koblenz vermutlich an Unterkühlung gestorben

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In Koblenz ist kurz vor dem Jahreswechsel ein Mann gestorben, der auf der Straße lebte. Vermutlich an Unterkühlung. Das hat die Polizei bestätigt.

Die Leiche des 43 Jahre alten Mannes wurde am 29. Dezember 2024 im Bereich des Einkaufszentrums Löhr Center in Koblenz gefunden. Vermutlich sei er gestorben, weil er unterkühlt war und erfroren ist. Das hat die Polizei dem SWR auf Anfrage nach der Obduktion mitgeteilt. Die Ermittlungen seien abgeschlossen, heißt es.

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Hilfsverein bedauert tragischen Kältetod

Ein Mitarbeiter des Hilfevereins "Die Schachtel" in Koblenz sagte dem SWR, der Tod des Mannes sei tragisch. Zusammen mit der Caritas habe man sich immer wieder um ihn gekümmert. Er habe die Hilfe auch teilweise angenommen, etwa das Angebot des Kältebusses, der im Winter Menschen hilft, die auf der Straße leben.

Auch die Stadt Koblenz bestätigte auf SWR-Anfrage, dass der Mann die verschiedenen Angebote für Obdachlose im Winter kannte. Er habe sie zuletzt 2023 genutzt. Im vergangenen Jahr dann laut Stadtverwaltung nicht mehr.

Personal für Kältebus fehlt

Der Kältebus in Koblenz fährt immer Montag- und Donnerstagabends verschiedene Plätze in der Stadt an und bringt wohnungslosen Menschen warmes Essen, Decken oder Schlafsäcke vorbei. Häufiger könne der Kältebus im Winter nicht unterwegs sei, denn dafür fehle das Personal, sagte der Schachtel-Mitarbeiter weiter.

Es komme leider immer wieder vor, dass Menschen sterben, die auf der Straße leben, so der Mitarbeiter des Hilfevereins. Oft hätten sie Vorerkrankungen, etwa wegen einer Alkoholsucht. Auch der jetzt verstorbene Mann sei krank gewesen.

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SWR