Die neue Seehunde-Anlage im Neuwieder Zoo soll wie eine Nordsee-Dünenlandschaft aussehen. Denn so könnten die Tiere so gezeigt werden, wie sie in der Natur leben, erklärte Architekt Peter Buchert bei der Präsentation der Pläne am Mittwoch.
Nach Angaben der Zoo-Leitung ist die neue Seehunde-Anlage die größte Investition in der Geschichte des Neuwieder Zoos. Demnach kostet das neue Gehege einen mittleren einstelligen Millionenbetrag.
90 Prozent finanziert den Angaben zufolge die Else-Schütz-Stiftung mit Sitz in Montabaur. Sie hatte bereits den Bau der neuen Zooschule gefördert. Diese Unterstützung sei ein "großer Glücksfall", betont der Neuwieder Oberbürgermeister Jan Einig (CDU). Denn ohne die Hilfe der Stiftung wäre es schwierig geworden, die neue Seehunde-Anlage zu bauen. Die restlichen zehn Prozent müssen laut Einig etwa über Spenden oder Eigenmittel gestemmt werden.
Seehunde sollen sich in Salzwasser-Becken wohl fühlen
Das Becken der knapp 30 Jahre alten Anlage ist den Angaben zufolge undicht. Es zu reparieren, habe sich nicht mehr gelohnt. Die neue Anlage soll größer und moderner werden. Die Becken etwa sollen mit Salzwasser gefüllt werden, erklärte Zoodirektor Mirko Thiel: "Das entspricht auch der natürlichen Umgebung von Seehunden."
Thiel gerät angesichts des Entwurfs für die neue Anlage regelrecht ins Schwärmen: "Wenn mal als Besucher den Weg hochkommt und dann durch das Wasser in diese helle Dünenlandschaft blickt - das wird richtig gut."
Neuwieder Seehunde müssen während der Bauarbeiten umziehen
Die neue Anlage wird auf dem Gelände der alten gebaut, die Ende des Jahres abgerissen werden soll. Deshalb müssen die fünf Seehunde, die im Neuwieder Zoo leben, in andere Zoos umziehen. Ob sie wieder zurückkehren, oder ob andere Seehunde kommen, stehe aktuell noch nicht fest, so Thiel.
Zoo Neuwied hofft auf Nachwuchs
Klar sei aber, dass es wieder ein gemischte Gruppe aus Männchen und Weibchen sein soll. Denn der Neuwieder Zoo hofft auf Seehunde-Nachwuchs. Damit habe es bislang noch nicht geklappt, sagt Thiel. Die Gründe dafür seien unklar: "Aber wenn wir die Haltungsbedingungen in Zukunft optimiert haben, können wir sicher sein, dass es daran weniger liegen wird."
Die Bauarbeiten für die neue Anlage sollen 2024 beginnen. Wenn alles planmäßig verläuft, kann sie 2025 eröffnet werden.