Zwei Jahre lang war es still auf der ehemaligen US-Raketenstation Pydna, nun haben zehntausende Raver beim Technofestival "Nature One" vier Tage und Nächte gefeiert. Zum Abschluss des traditionsreichen Festivals nahe Kastellaun zogen die Veranstalter eine positive Bilanz.
Die Veranstaltung sei friedlich und reibungslos verlaufen, die Stimmung "euphorisch" gewesen, hieß es am Sonntag. Wegen der Corona-Pandemie musste "Nature One" 2020 und 2021 ausfallen.
Zeltlager noch bis Montagabend geöffnet für müde und erschöpfte Raver
Rund 50.000 Festivalgäste campten auf den 100 Hektar Wiesen und Feldern und errichteten damit die mit Abstand größte "Stadt" im Hunsrück. Selbstgebaute Bühnen mit Soundanlagen, Planschbecken, Hüpfburgen, Schaumkanonen und Trampoline wurden nach Angaben der Organisatoren mitgebracht für Spaß abseits des Bühnenprogramms. Das Zeltlager sei noch bis Montagabend geöffnet - so können sich müde und erschöpfte Raver vor der Heimreise ausreichend ausruhen.
Auf 22 Bühnen in, neben und auf Bunkern hatten Szenegrößen wie Sven Väth, Paul van Dyk, Charlotte de Witte und Alle Farben mitten im Wald mit ihrer elektronischen Musik begeistert. Die australischen DJ-Zwillinge Miriam und Olivia Nervo allerdings hatten laut Festival-Spracherin Svenja Heinemann aus familiären Gründen abgesagt.
Feuerwerk bildete krönenden Abschluss
Ein Highlight war den Angaben zufolge das traditionelle Feuerwerk in der Nacht zum Sonntag. Parallel dazu liefen auf der Bühne frühere Nature-One-Hymnen und Klassiker der elektronischen Musikgeschichte. Im kommenden Jahr soll das Festival vom 4. bis 6. August stattfinden.
Polizei zeigt sich mit Festival-Besuchern zufrieden
Auch die Polizei zog am Sonntag eine positive Bilanz. "Wir sind sehr zufrieden", sagte ein Sprecher. Viele Einsatzkräfte hätten sich freiwillig gemeldet, weil die Atmosphäre auf dem Festival immer etwas ganz Besonderes sei. Gelobt wurde auch der freundliche Umgang der Raver.
Wie in den vergangenen Jahren seien indessen bei Fahrzeugkontrollen auch Drogen gefunden worden, sagte eine Sprecherin bereits am Samstag. Das Polizeipräsidium Koblenz hatte "massive Kontrollen in erheblicher Personalstärke unter Einsatz zahlreicher Rauschgiftspürhunde" angekündigt. Bereits am Freitag seien mehrere Feuerwerkskörper auf dem Campingflächen gezündet worden. Zündelnden Ravern, die erwischt wurden, erteilte die Polizei einen Platzverweis.