Fröhlich begrüßt Iris Remy Elsbeth Hidding an ihrer Wohnungstür. Die beiden Frauen kennen sich durch die Nachbarschaftshilfe Koblenz Süd und treffen sich seit viereinhalb Jahren einmal pro Woche auf ein Schwätzchen.
Die 74-jährige Iris Remy sitzt im Rollstuhl und wollte gerne etwas Gesellschaft haben und fragte deshalb bei der Nachbarschaftshilfe an. "Ich bin sehr gesellig und freue mich, wenn ich Besuch bekomme. Elsbeth und ich unterhalten uns über Gott und die Welt. Das ist schön und eine gute Abwechslung," sagt Iris Remy.
"Es ist wichtig, sich um andere zu kümmern und etwas Gemeinsames zu machen. Das macht eine Gesellschaft aus."
Auch Elsbeth Hidding hilft mit ihren Besuchen nicht nur, sondern profitiert selbst von den Treffen: "Ich bin ein Herdentier. Ich brauche Menschen um mich herum und als mein Mann vor fünf Jahren starb, habe ich mich bei der Nachbarschaftshilfe gemeldet und wollte gern andern helfen," sagt die 83-Jährige. "Es ist wichtig, sich um andere zu kümmern und etwas Gemeinsames zu machen. Das macht eine Gesellschaft aus."
Nachbarschaftshilfe: Vom Einkaufen bis zum Kaffeetrinken
Elsbeth Hidding ist eine von etwa 25 Ehrenamtlichen, die sich bei der Nachbarschaftshilfe Koblenz Süd engagieren. Sie unterstützen Menschen, die Hilfe brauchen, zum Beispiel beim Einkaufen, bei Spaziergängen oder Arztbesuchen. Oder man trifft sich einfach zum Kaffeetrinken und Schwätzchen halten. Jeder Ehrenamtler, jede Erenamtlerin hat ein oder mehrere feste Nachbarn, die er besucht.
Nachbarschaftshilfe sucht dringend Ehrenamtliche
Jan Buchbender hat die Nachbarschaftshilfe vor fünf Jahren gegründet. Der Bedarf sei immer mehr gestiegen, sagt er. "Wir schließen die Lücke zwischen Familie und professioneller Hilfe. Wir bekommen auch vermehrt Anfragen aus anderen Stadtteilen. Deswegen sind wir für jeden Ehrenamtler, der sich bei uns meldet, dankbar."
Gewinner des Deutschen Nachbarschaftspreises
In Berlin erhält die Initiative für ihr Engagement den deutschen Nachbarschaftspreis. Bei einem großen Fest werden die 16 besten Nachbarschaftsprojekte aus allen Bundesländern ausgezeichnet - und bekommen dann jeweils auch ein Preisgeld von 2.000 Euro.
