Mann steht vor Aussichtspunkt auf Rheintal.

Kandidatencheck

Landratswahl im Kreis Mayen-Koblenz: Pascal Badziong (CDU)

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Kathrin Freisberg
Foto von Reporterin Kathrin Freisberg unterwegs in der Region Koblenz

Am Sonntag, 9. Juni, wird im Kreis Mayen-Koblenz ein neuer Landrat gewählt. Einer der drei Bewerber ist Pascal Badziong von der CDU.

CDU-Kandidat Pascal Badziong wuchs in Neuwied auf. Er ist ledig und wohnt in Weitersburg im Kreis Mayen-Koblenz. Nach seinem Lehramtsstudium war er Studienrat an einem Gymnasium in Bad Honnef und unterrichtete die Fächer Deutsch, Philosophie und Ethik. Seit dem 1. Juni 2022 ist er hauptamtlicher Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Mayen-Koblenz und Stellvertreter des Landrats.

Alter: 37
Wohnort: Weitersburg (Kreis Mayen-Koblenz)
Beruf: Erster Kreisbeigeordneter

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Das will Pascal Badziong bewegen, wenn er Landrat wird

Der Kreis Mayen-Koblenz steht vor vielen aktuellen Herausforderungen. Wie der CDU-Politiker dies bewältigen will, wenn er die Wahl gewinnen sollte, hat Pascal Badziong im Interview mit SWR-Aktuell erklärt.

ÖPNV: Wie kann er im Kreis Mayen-Koblenz verbessert werden?

Pascal Badziong: Mit dem neuen Linienbündelungskonzept sind im Landkreis neue Linien, neue Ziele, dichtere Taktungen, bessere Anbindungen und zahlreiche Umsteigemöglichkeiten geschaffen worden. Von Anfang an hat die Kreisverwaltung kommuniziert, dass das neue Angebot beobachtet und gegebenenfalls evaluiert werden muss. Aufgrund der gesammelten Erfahrungen erfolgte die Evaluation nun auf Antrag der CDU-Fraktion. Bereits in den Sommerferien sollen erste Anpassungen der Fahrpläne erfolgen. Möglich sind hier die Reduzierung einzelner Fahrten sowie der Einsatz kleinerer Busse auf weniger frequentierten Linien.

Medizinische Versorgung: Wie soll die Zukunft des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein aussehen?

Badziong: Ziel bei der Zukunft des GKM und der Sicherung der medizinischen Versorgung ist und war es, unsere kommunalen Einflussmöglichkeiten als starker Gesellschafter zu erhalten, damit wir mitgestalten können und nicht von rein betriebswirtschaftlichen Entscheidungen privater Dritter abhängig sind. Die gesetzlichen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen sind sehr komplex und machen kommunale Einflussmöglichkeiten nicht einfach. Es ist absurd, dass man mit "Gesundheit Geld verdienen" muss. Neben der Umsetzung der Ein-Standort-Lösung in Koblenz, wird der Standort Mayen zukunftsfähig erhalten.

Erneuerbare Energien: Wie kann der Kreis klimafreundlicher werden?

Badziong: Ziel des Landkreises Mayen-Koblenz ist es, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu sein. Dies möchte ich als Landrat weiter vorantreiben. Dabei ist eine konsequente Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzeptes sowie die Nutzung aller technischen Möglichkeiten zur Energiegewinnung wichtig - seien es Windkraft, Wasserstoff, Biogasanlagen oder Agri-PV-Flächen. Zudem gilt es, Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger im Bereich der Energie-Einsparung stärker zu beraten und zu sensibilisieren sowie erneuerbare bürgernahe Energien weiter zu fördern.

Digitalisierung: Wie kann die Verwaltung moderner und schlanker werden?

Badziong: Wir brauchen digitale Lösungen mit deren Hilfe wir nicht nur unsere Mitarbeitenden entlasten können, sondern solche, die auch einen Mehrwert für alle Mayen-Koblenzer schaffen. Als Landrat möchte ich speziell die Entwicklung digitaler Antragsverfahren, in enger Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle Digitalisierung, weiter vorantreiben. Hierbei sollte auch KI mitgedacht werden. So könnte ein Chatbot Bürger bei der Lösung ihrer Anliegen unterstützen. Auch die Einführung der Amt-O-Maten - in Zusammenarbeit mit der "Smarten Region MYK10" - stellt hier eine smarte Lösung für die Menschen dar.

Wirtschaft: Wie kann man sie halten und verbessern?

Badziong: Die mittelständischen Betriebe bilden das wirtschaftliche Rückgrat unserer Region. Sie alle sind vom Fachkräftemangel betroffen. Daher müssen wir den Wirtschaftsstandort MYK stärken, Potentiale erkennen und ausbauen. Die erfolgreiche Arbeit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft am Mittelrhein bietet hierfür eine gute Basis. Wichtig ist, dass Thema Migration von Fachkräften in den Fokus zu stellen. Migration bedeutet Chancen für unseren Arbeitsmarkt. Durch optimierte Genehmigungsverfahren holen wir ausgebildete Kräfte zu uns und unterstützen Firmen in ihrer Zukunftsfähigkeit.

Tourismus: Wie kann und muss er modernisiert werden?

Badziong: Mit der Rhein-Mosel-Eifel-Touristik (REMET) besitzt der Kreis Mayen-Koblenz bereits ein ausgezeichnetes Tourismusmarketing, das ich fortentwickeln möchte. Um die Region zukünftig als wettbewerbsfähiges Tourismusziel zu positionieren, braucht es Übernachtungsmöglichkeiten sowie eine stärkere Vernetzung unserer Tourismusregion. Ich möchte Gastronomen und Touristiker stärker einbinden. Gemeinsam mit der "Smarten Region MYK10" gehen wir auch neue Wege, um innovative und saisonunabhängige Angebote zu schaffen, bei denen die Erlebnisqualität nicht zu kurz kommt (Einsatz von Augmented Reality und smartem Wegemanagement).

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