Kontrollen in Verwaltungsgebäuden

Nach Angriff auf Polizei in Linz: Kreis verschärft Sicherheitsmaßnahmen

Stand

Nach dem Angriff auf eine Polizeiwache in Linz gibt es im Landkreis Neuwied mehr Sicherheitsmaßnahmen in der Verwaltung. Auch in anderen Kreisen macht man sich darüber Gedanken.

An den Eingängen der Kreisverwaltung, des Gesundheitsamtes und der Kfz-Zulassungsstelle in der Rudolf-Diesel-Straße in Neuwied wird jetzt während der regulären Öffnungszeiten eine Zugangskontrolle durch Sicherheitskräfte durchgeführt, heißt es von der Kreisverwaltung. Unter anderem werden Taschen der Besucherinnen und Besucher kontrolliert.

Einlasskontrollen mit Handscannern

Dabei kommen demnach auch sogenannte Handscanner zum Einsatz, mit denen nach gefährlichen Gegenständen gesucht wird. Insbesondere die jungen Kolleginnen und Kollegen seien durch die Ereignisse in Linz sehr verunsichert, teilte Landrat Achim Hallerbach (CDU) mit und bat um Verständnis für die Zugangskontrollen.

Der Schutz unserer Kolleginnen und Kollegen ist mir sehr wichtig.

Denn zudem seien Umgangston und Verhalten mancher Besucher rauer geworden und teilweise nicht mehr akzeptabel, so Hallerbach weiter. "In den vergangenen Wochen und Monaten hat es auch in unserem Haus, konkret in der Ausländerbehörde, Übergriffe und Tätlichkeiten von Kunden gegeben, teils mit Polizeieinsatz und nachgelagertem Hausverbot. Sicherheit geht jetzt vor Vertrauen, der Schutz unserer Kolleginnen und Kollegen ist mir sehr wichtig“.

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Erste Reaktionen auf neue Sicherheitskontrollen

Hallerbach sagte, die Besucher der Kreisverwaltung reagierten bislang mit Verständnis auf die verschärften Sicherheitskontrollen. Es gebe viel positiven Zuspruch, einige würden sogar Gegenstände aus ihrem Gepäck ohne Aufforderung vorzeigen. Am Mittwoch hätten die Mitarbeiter gemeldet, dass alles reibungslos verlaufe und sich trotz eines hohen Besucheraufkommens kein Rückstau in den Warteschlangen bilde.

Auch andere Kreise passen ihre Sicherheitsmaßnahmen an

Auch die anderen Kreise im nördlichen Rheinland-Pfalz prüfen mehr Sicherheitsmaßnahmen. Der Rhein-Lahn-Kreis will beispielsweise Selbstverteidigungskurse für die Mitarbeitenden in der Ausländerbehörde anbieten. Sie werden außerdem immer wieder sensibilisiert, schwierige Gespräche nicht allein zu führen. Das teilte eine Pressesprecherin auf SWR-Anfrage mit.

Auch der Kreis Mayen-Koblenz, der Rhein-Hunsrück-Kreis und der Westerwaldkreis wollen ihre Sicherheitsmaßnahmen in den Verwaltungen nach eigener Auskunft falls nötig verschärfen. Der Vorfall in Linz habe noch einmal sensibilisiert, heißt es.

Angriff auf Polizeiwache in Linz

Am vergangenen Freitag hatte ein mit einer Machete bewaffneter Mann in der Polizeiwache in Linz angedroht, Polizisten töten zu wollen. Dabei soll er wiederholt "Allahu Akbar" ("Gott ist groß") gerufen haben. Die Polizei nahm den Mann in einer abgeriegelten Sicherheitsschleuse fest. Sie setzte ihn dabei mit einem Elektroschock durch einen Taser außer Gefecht. Polizeibeamte waren bei dem Angriff nicht verletzt worden. Gegen den Mann wird wegen versuchten Mordes ermittelt.

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SWR