Diesmal ruft ver.di zum Ausstand auf

Wieder Warnstreiks im öffentlichen Dienst in Koblenz

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Etwa 700 Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes haben am Dienstag bei einem Warnstreik in Koblenz für mehr Geld demonstriert. Auch am Mittwoch gingen die Ausstände weiter.

Am Mittwochvormittag gingen in Koblenz wieder Beschäftigte des öffentlichen Dienstes auf die Straße: Sie folgten damit einem Aufruf der Gewerkschaft ver.di. Nach Angaben einer Sprecherin waren etwa Mitarbeitende der Koblenzer Krankenhäuser und der Stadtwerke Neuwied zum Warnstreik aufgerufen. 

Auch Moselschleusen werden bestreikt

Auch die Moselschleusen in Koblenz und Trier wurden bestreikt. Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di legte der Schleusenwärter in Koblenz seine Arbeit für rund zwei Stunden nieder. Die Binnenschiffer seien vorab über die Warnstreiks informiert worden. Die meisten blieben deshalb erst einmal in ihren Starthäfen vor Anker - wie etwa in Rotterdam.

Im Rahmen des Tarifstreits im öffentlichen Dienst wird auch die Moselschleuse in Koblenz bestreikt.
Im Rahmen des Tarifstreits im öffentlichen Dienst wird auch die Moselschleuse in Koblenz bestreikt.

700 Menschen beteiligten sich am Dienstag an Warnstreiks

Schon am Dienstag gab es einen Warnstreik in Koblenz, zu dem die Gewerkschaft komba aufgerufen hatte. Daran nahmen unter ander anderem Beschäftigte der Stadt-, Kreis- und Bundesverwaltungen - wie der Bundeswehr - teil, aber auch Erzieherinnen und Erzieher in Kitas, Personal des Gemeinschaftsklinikums Mittelrhein sowie Beschäftigte der städtischen Müllabfuhren. Insgesamt nahmen nach Angaben der Gewerkschaft Komba 700 Menschen am Dienstag an den Warnstreiks in Koblenz teil.

Nach einem Aufruf der Gewerkschaft „komba“ nahmen rund 700 Menschen an einer Warnstreikaktion auf dem Jesuitenplatz in Koblenz teil.
Nach einem Aufruf der Gewerkschaft „komba“ nahmen rund 700 Menschen an einer Warnstreikaktion auf dem Jesuitenplatz in Koblenz teil.

Teilnehmer kamen aus ganz Rheinland-Pfalz nach Koblenz

Sandra Müller, die stellvertretende komba-Vorsitzende unter anderem in Rheinland-Pfalz sagte, die Bereitschaft zum Warnstreik sei wegen der gestiegenen Lebenshaltungskosten sehr hoch. Die Teilnehmer seien unter anderem aus Ludwigshafen, Kaiserslautern oder Worms, aber auch aus der Region - wie zum Beispiel Boppard, Lahnstein oder Neuwied - gekommen.

Warnstreik im Öffentlichen Dienst in Koblenz: "Wir sind systemrelevant"

Rund 700 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes zogen bei einem Demomarsch mit Trillerpfeifen und Tröten durch die Koblenzer Alt- und Innenstadt - Beschäftigte des Abfallwirtschaftsbetriebs aus dem Westerwald, Lebensmittelkontrolleure aus ganz Rheinland-Pfalz, Straßenwärter und Mitglieder der Polizeigewerkschaft.

Sie hielten Transparente hoch mit Aufschriften wie: "Wir sind systemrelevant", "Sicherheit gibt es nicht zum Nulltarif" oder "Ohne uns keine sicheren Lebensmittel". Am Mittag endete der Demonstrationszug mit einer Kundgebung in der Altstadt. Hintergrund ist der aktuelle Tarifstreit: Die Gewerkschaft komba fordert beispielsweise eine Erhöhung der Gehälter um 10,5 Prozent.

Auch die Deutsche Polizeigewerkschaft hatte zum Streik aufgerufen. Mehrere Beschäftigte der Polizei waren beim Warnstreik in Koblenz vertreten.
Auch die Deutsche Polizeigewerkschaft hatte zum Streik aufgerufen. Mehrere Beschäftigte der Polizei waren in Koblenz vertreten.

Einschränkungen bei Ämtern und Behörden

Wegen des Warnstreiks kam es zu Einschränkungen und geschlossenen Einrichtungen - etwa bei Bürgerämtern, bei der Müllabfuhr oder der Straßenreinigung. In vielen kommunalen Kitas, wie zum Beispiel der Kita Eulenhorst in Koblenz, gab es eine Notbetreuung. Die Eltern seien im Vorfeld informiert worden, hieß es.

In den kommunalen Krankenhäusern wie etwa dem Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein ging die Gewerkschaft davon aus, dass es nur eine Notversorgung gab. Nach Angaben der Ärztegewerkschaft Marburger Bund waren viele Ärztinnen und Ärzte zu dem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Demnach wurden Notfälle behandelt und dringende Operationen auch durchgeführt. Aber alles andere aber eben nicht.

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SWR