Seit Freitagabend kann man sich bis Ende Oktober auf der Festung Ehrenbreitstein den Siegerentwurf eines Architektenwettbewerbs ansehen. Er zeigt, wie die Tal- und die Bergstation der Seilbahn künftig aussehen sollen. Das international renommierte Architekturbüro Snøhetta hat sich mit seinen Entwürfen bei einem Wettbewerb gegen zahlreiche Mitbewerber durchgesetzt.
Vor allem das geschwungene Dach und die Fassade mit kleinen schimmernden Metall-Plättchen, haben die Preisrichter überzeugt, sagt Seilbahn-Geschäftsführer Eugen Nigsch. Das Votum sei einstimmig gewesen. "Wir sind alle mit einem guten Gefühl auseinander gegangen. Es sieht gut aus."
Ziel ist Dauerbetrieb
Das Hauptziel ist es, den Betrieb der Seilbahn in Koblenz auf Dauer zu sichern. Derzeit hat sie nur eine Genehmigung bis Ende 2025, danach müsste sie bis Mitte 2026 abgebaut werden - aber nur, wenn es keine Zustimmung zu den Plänen für die neue Gestaltung gibt, die die UNESCO fordert.
Gerade wird der schriftliche Vorschlag erstellt, der über das Aussenministerium an die UNESCO gehen soll, sagt Nigsch. Er hofft, dass das Welterbe-Komitee bei seiner Sitzung im nächsten Jahr grünes Licht für den Umbau gibt.
Diskussion um die Gestaltung
Schon seit dem Bau der Seilbahn gibt es Diskussionen um die Gestaltung der Tal- und der Bergstation. Die Organisation ICOMOS, die die Unesco in Welterbefragen unterstützt, stört sich vor allem an der Talstation, die direkt neben der mittelalterlichen Kastor-Basilika liegt: Das wellenförmige Dach sei zu modern und beeinträchtige das Stadtbild. Ein zentraler Punkt der Diskussion ist deshalb die Frage, ob die Seilbahn den Welterbe-Status des Oberen Mittelrheintals in Gefahr bringen könnte.
Im September 2023 gab es jedoch positive Signale vom UNESCO-Welterbe-Komitee: Unter der Bedingung, dass die Talstation umgestaltet wird, sei der Welterbe-Status nicht gefährdet, hieß es damals. Danach starteten die Stadt Koblenz und das Land Rheinland-Pfalz den Architektenwettbewerb.
Seilbahn soll mindestens bis 2029 in Koblenz fahren
Der Stadtrat von Koblenz hat bereits vor einiger Zeit beschlossen, den Bebauungsplan für die Seilbahn bis 2031 zu verlängern. Das ist eine wichtige Voraussetzung, damit die Seilbahn überhaupt über das Jahr 2026 hinaus betrieben werden kann. Eugen Nigsch sagte dem SWR, man habe einen Antrag gestellt, um die Seilbahn bis 2030 in ihrer jetzigen Form weiter betreiben zu können und er sei zuversichtlich, dass das auch genehmigt werde. Er gehe davon aus, dass man innerhalb dieser Frist die Seilbahn für den Dauerbetrieb umbauen könne.
Talstation wird breiter und höher
Kleiner als vorher werden die Tal- und die Bergstationen übrigens nicht, sondern sogar breiter und höher, erklärt Nigsch. Das habe man aber auch von Anfang an seitens des Seilbahnbetreibers betont. "Wenn wir umbauen, dann müssen wir so umbauen, dass wir unsere Arbeiten leichter umsetzen können als bislang. Und da war ganz klar, dass wir eine Kranbahn einbauen müssen."
Es sei für die Architekten eine Herausforderung gewesen, alle Anforderungen zu erfüllen. Die Jury sei sich aber einig gewesen, "dass dieser Entwurf, der zum Sieger gekürt wurde, genau das umgesetzt hat." Etwa zehn bis zwölf Millionen Euro werde die Umgestaltung der beiden Stationen kosten, schätzt Nigsch. "Das zeigt, dass wir bleiben wollen."
Die Stadt Koblenz und das Land Rheinland-Pfalz wollen, dass die Seilbahn bleibt, die als klimafreundliches und barrierefreies Verkehrsmittel geschätzt wird. Auch für die BUGA 2029 am Mittelrhein, bei der auch Koblenz wieder dabei ist.