Kastrationspflicht für freilaufende Katzen

Was bewirken Katzenschutzverordnungen in der Region Koblenz?

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Autor/in
Kathrin Freisberg
Foto von Reporterin Kathrin Freisberg unterwegs in der Region Koblenz

In einigen Kommunen im Norden des Landes gibt es Katzenschutzverordnungen, um die Zahl der verwahrlosten Tiere zu begrenzen. Das halten Tierschützer davon.

Auf den ersten Blick klingt das Fazit der Tierschützer ernüchternd: Noch sei die Zahl an unkastrierten Streunerkatzen, die in den Tierheimen in der Region landen, nicht spürbar zurückgegangen. Das berichten etwa das Tierheim Andernach und die Tierhilfe Rhein-Hunsrück.

Die Verordnung wird erst langfristig Erfolg haben, wenn die Mehrheit der Katzenbesitzer davon Kenntnis  hat und auch gewillt ist, diese umzusetzen.

Langer Atem bei Katzenschutzverordnungen nötig

Ein schneller Erfolg sei aber auch gar nicht zu erwarten gewesen, sagen die Tierschützer. Bis sämtliche herumstreunende Katzen und Kater kastriert seien, werde es einige Zeit dauern. Aber es dauere vor allem, bis endlich auch bei den Katzenhalter ankomme, dass sie durch eine solche Verordnung verpflichtet seien, ihre Katzen kastrieren zu lassen.

Denn die Besitzer seien es, die in erster Linie dazu beitragen könnten, dass Katzen sich nicht mehr ungebremst vermehrten: "Die Verordnung wird erst langfristig Erfolg haben, wenn die Mehrheit der Katzenbesitzer davon Kenntnis hat und auch gewillt ist, diese umzusetzen", sagt Monika Hildebrand vom Tierschutzverein Andernach.

Kommunen sollen unkastrierte Katzen melden

Immer wieder landen im Tierheim Andernach laut Hildebrand Fundkatzen, deren Eigentümer angeblich nichts von der Verordnung wissen oder nicht gewillt sind, ihre Katze kastrieren zu lassen.

Auch das Zusammenspiel mit der Kommune sei entscheidend, sagen die Tierschützer. Denn Tierheime und Vereine seien darauf angewiesen, dass ihnen etwa durch das Ordnungsamt unkastrierte Freigängerkatzen gemeldet werden.

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In manchen Kommunen funktioniert die Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt sehr gut. Zum Beispiel in Koblenz. Dort gilt eine Katzenschutzverordnung seit etwa eineinhalb Jahren. Seit dem habe das Tierheim schon einige herumstreunende Katzen kastrieren lassen können, berichtet Tierheimleiterin Kirstin Höfer.

Bevor die neue Regel erlassen worden sei, sei das schwierig gewesen, sagt Höfer: "Ohne Verordnung galt es als Sachbeschädigung, eine Katze ohne Einwilligung des Besitzers kastrieren zu lassen."

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Tierschützer fordern bundesweite Kastrationspflicht

Auch wenn es viel Geduld braucht, grundsätzlich sind sich die Tierschützer einig: Katzenschutzverordnungen sind ein guter Schritt. Sie wünschen sich aber mehr.

Eigentlich müsse eine Kastrationspflicht bundesweit eingeführt werden, damit sie flächendeckend und nicht wie ein Flickenteppich wirken könne. Denn eine Katze bleibe schließlich nicht an einer Stadt- oder Dorfgrenze stehen.

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