"Kinder an die Macht!" Das war das Motto des Kinderprinzenpaares Oberbieber in der Session 2023/24. Der Spruch zierte nicht nur ihren Festwagen, die Kinder machten auch bei ihren Auftritten und in Büttenreden deutlich, dass Kinder Rechte haben.
Diese Rechte wollten sie bekannter machen und bei den Erwachsenen einfordern. "Kinder haben zum Beispiel ein Recht auf Bildung oder auch auf Meinungsfreiheit. Und das sollte man auch berücksichtigen", sagt Moritz Wieczorek, der das Prinzenpaar als Hofmarschall unterstützte.
In Schulen in Neuwied stehen Kinderrechte auf dem Lehrplan
Die Idee dazu, die Kinderrechte zu ihrem Thema zu machen, hatte Karnevalsprinzessin Lina Krämer. In der Grundschule habe sie das erste Mal davon gehört, erzählt die Zwölfjährige: "Als wir Religion hatten, da hatten wir mal das Thema Rechte angesprochen. Da habe ich das einfach aufgeschnappt." Das Thema wird nach Angaben der Stadt an den Neuwieder Schulen jedes Jahr in der Woche der Kinderrechte behandelt.
Weltkindertag 2024 Fünf Fakten über Kinder in Rheinland-Pfalz
Am 20. September war Weltkindertag. Aus diesem Anlass haben wir fünf Fakten über Kinder in Rheinland-Pfalz zusammengestellt, die Sie bisher vielleicht nicht kannten.
Lina und ihre Freunde können aus dem Stand eine Vielzahl ihrer Rechte aufzählen: das Recht auf Gesundheit, auf Mitsprache, auf ein sicheres Zuhause, auf Schutz vor Gewalt und Krieg. Und diese Rechte gelten für alle, sagt Lina: "Jedes Kind hat seine eigenen Stärken, jedes Kind hat seine eigenen Schwächen. Und es kommt immer nur auf das Innere an, nicht auf das Äußere. Von daher sollte jedes Kind und jeder Mensch und jedes Wesen gleich behandelt werden."
Kinderrechte als Hauptthema im Karneval
Die Rechte haben Lina, Noel, Mia, Robin, Moritz, Malia und Zoe bei den Karnevalssitzungen den Erwachsenen vorgetragen. Auch auf zwei Demonstrationen hat Lina stellvertretend für ihren Hofstaat vor mehreren Tausend Menschen über die Kinderrechte gesprochen. Dieses Engagement habe sie sehr beeindruckt, sagt Sonja Jensen vom Kinder- und Jugendbüro Neuwied. Zusammen mit der Stadtspitze habe sie dann entschieden: "Wenn wir dieses Jahr den "KinderHabenRechte-Award" vergeben, dann kann er nur an diese tollen Kinder gehen."
Mit dem Preis zeichnet die Stadt Neuwied jedes Jahr Projekte und Institutionen aus, die sich dafür einsetzen, Kinder über ihre Rechte zu informieren. Sozialpädagogin Jensen ist davon überzeugt, "wenn Kinder über ihre Rechte Bescheid wissen, dann besteht auch die Hoffnung, dass sie sich selbst aktiv dafür einsetzen". Das habe hier gut geklappt.
Kostenloser Schwimmkurs und Fußballturnier Ferienprogramm: Wie arme Kinder in Neuwied mitentscheiden
Kindern Dinge ermöglichen, für die ihre Eltern eigentlich kein Geld haben. Das versucht die Stadt Neuwied in den Ferien. Mit Erfolg. Ein Beispiel, wie Teilhabe gelingen kann.
Kinder wollen ihr Preisgeld spenden
Zu der Auszeichnung gehört auch ein Preisgeld in Höhe von dreihundert Euro. Damit können die Kinder machen, was sie wollen, sagt Sonja Jensen. Anstatt das Geld untereinander aufzuteilen, haben sich die Sieben dazu entschlossen, es zu spenden. Sie wollen damit andere Kinder unterstützen, die einen schweren Schicksalsschlag erlitten haben. Darum geht ihr Preisgeld an die Kindertrauergruppe des Neuwieder Hospizes.