Er ist wieder zurück. Monatelang war Kater Albert auf einem Frachtschiff unterwegs und ist als blinder Passagier auf Rhein und Mosel geschippert. "Ich konnte es gar nicht glauben. Also, man erlebt mich selten sprachlos, aber da war ich es", sagt Besitzerin Stefanie Hausmann-Theisen.
Und die Verwunderung ist ihr immer noch deutlich anzumerken. Mit großen Augen und einem strahlenden Lächeln sitzt die 45-Jährige in der Weinstube ihres kleinen Hotels in Ellenz-Poltersdorf und freut sich, dass Albert wieder gesund zurück ist.
Abenteuerlustiger Kater spaziert auf Frachtschiff
Angefangen hat alles an Ostern, da vermisste Familie Hausmann-Theisen ihren Kater. Die Familie befürchtete schon das Schlimmste. "Der Kater ist hier in Ellenz aufs Schiff. Wohl freiwillig aus Neugierde und wurde dann vier Tage später in Frankreich gefunden - vom Matrosen Julie. Der hat sich um ihn gekümmert und ihn Luna genannt, da er nicht wusste, dass es ein Kater ist", erzählt Hausmann-Theis.
Kater Albert wird auf der Fahrt nach Rotterdam seekrank
Erschöpft und noch leicht verängstigt von den Ereignissen der letzten Wochen muss sich Kater Albert langsam wieder an sein altes Zuhause gewöhnen. Seit zwölf Jahren ist er ein geliebtes Familienmitglied, holt sich regelmäßig Streicheleinheiten ab und war seitdem nie länger weg. Bis zum Ostersonntag. Verzweifelt suchte die Familie nach ihrem abenteuerlustigen Kater - vergeblich! Damals hatten sie die Hoffnung schon aufgegeben, Albert je wieder zu sehen, erzählt Hausmann-Theisen.
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Bis eines Tages der Tierschutzbund Bonn sich meldete. Denn Kater Albert ging es auf der Fahrt nach Rotterdam nicht so gut, deshalb sei Matrose Julie mit ihm zum Tierarzt gegangen und der habe dann den Chip und die Registrierung gesehen und den Tierschutzbund Bonn kontaktiert.
Matrose Julie trennt sich ungerne von Schiffskatze Albert
Am Montag dann das ersehnte Wiedersehen. Der Frachter mit Albert an Bord legte in Ellenz an. Ein großes Empfangskomitee aus Nachbarn und Freunden der Familie erwartete den Kater. Die Wiedersehensfreude war riesig, erzählt Stefanie Hausmann-Theisen. Nur Matrose Julie musste traurig Abschied nehmen von seinem neuen Freund Albert. "Wir haben am Montag alle so geweint. Er hat mir so tolle Bilder und Videos geschickt und ihm jetzt die Katze wegzunehmen war so traurig - eine Achterbahn der Gefühle", sagt Hausmann-Theisen.
Mittlerweile hat sich Albert wieder an festen Boden unter seinen Pfoten gewöhnt. Die Familie hoffe, dass er jetzt genug Abenteuer erlebt hat, sagt Jörg Theisen. "Er ist ja ein Freigänger - mal sehen, ob er denkt: Ach, das Schiff da vorne sieht aber nett aus - keine Ahnung. Ich denke schon, dass er zu Hause bleiben wird."