34 Schiffscontainer werden es am Ende sein, wie Lego-Klötze aufeinander gestapelt. Am Dienstagmorgen sind die ersten Container auf dem ehemaligen Kasernengelände in Montabaur angekommen.
Heute Container - früher Parkplatz für Panzer
Ein großer, gelber Kran hat einen der Schiffscontainer am Haken. Ein Bauarbeiter führt ihn mit einem Seil an die richtige Position. Wo jetzt das Container-Hotel entsteht, haben früher Panzer geparkt. Ein Vorteil für die Betreiberfamilie Mays, denn das Grundstück ist somit schon voll betoniert gewesen.
Natalie Mays kannte das Grundstück bereits seit einigen Jahren. Eines Nachts sei sie dann wach geworden und habe ihren Mann geweckt. "Ich sagte: Schatz, wir bauen ein Container-Hotel! Und er hat geantwortet: Aber bitte nicht heute Nacht", erinnert sich Natalie Mays und lacht. So sei die Idee vom Container-Hotel entstanden.
Container-Hotel ist schnell gebaut
Die Modulbauweise mit den Schiffscontainern hat einen entscheidenden Vorteil: es ist recht schnell gebaut. "Die Container werden im Werk etwa schon mit Klimaanlage und Fernseher ausgestattet und hier vor Ort aufeinander gesetzt", erklärt Ralf Mays.
41 Zimmer mit 61 Betten wird das Hotel am Ende haben, darunter auch barrierefreie Zimmer. Hinzu kommt ein Frühstücksraum. Schon Anfang kommenden Jahres soll das Container-Hotel fertig sein. Die Hotelbetten seien in Montabaur auch dringend nötig, sagt Natalie Mays. Denn die Stadt wachse immer weiter, jedoch gebe es zu wenig Übernachtungsmöglichkeiten. Die Stadtbürgermeisterin habe daher von Beginn an hinter dem Projekt gestanden.
Fokus auf Nachhaltigkeit beim Container-Hotel
Die Familie Mays legt beim Bau des Hotels nach eigener Auskunft Wert auf Nachhaltigkeit. "Wir haben Teppiche aus alten Fischernetzen und verwenden Bambusholz, weil das schnell nachwächst", erklärt Natalie Mays. Zudem habe das Hotel eine Wärmepumpe und aufs Dach komme eine Photovoltaik-Anlage. Die Container hingegen sind noch recht neu und wurden zuvor nicht oft benutzt.
Container-Hotel kommt ohne viel Personal aus
In Zeiten des zunehmenden Fachkräftemangels hat das Container-Hotel nach Auskunft von Natalie Mays noch einen weiteren Vorteil: "Das Hotel ist komplett digitalisiert, wir brauchen also nicht viel Personal." Gäste könnten online ein- und auschecken. Die Rechnung komme per Mail. Eine Rezeption sei so überflüssig.
Land fördert den Bau des Hotels
Die Familie Mays betreibt bereits ein zweites Hotel in der Montabaurer Innenstadt. In das neue Container-Hotel investieren sie nach eigenen Angaben rund 3,5 Millionen Euro. Das rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerium fördere den Bau mit etwa 700.000 Euro.