Das Wrack der "Carmen Sylva" war seit Samstagmorgen von einem Spezialkran Zentimeter für Zentimeter aus dem Hafenbecken von Brohl-Lützing (Landkreis Ahrweiler) gehoben worden. Anschließend wurde das Wasser aus dem Schiff gepumpt.
Am Nachmittag wurde das 42 Meter lange Schiff dann auf einen sogenannten Schubleichter gehoben - ein Frachtschiff ohne Motor. Dort wollen es Experten der Polizei untersuchen. Denn noch ist völlig unklar, warum das Fahrgastschiff am 28. März im Rhein gesunken ist. Dabei waren Öl und Betriebsstoffe ausgelaufen. Noch haben die Experten das gehobene Schiff aber nicht betreten können, teilte die Polizei am Dienstag mit.
Schiff sollte zwangsversteigert werden
Wegen hoher Schulden des Reeders war das Schiff gepfändet worden und sollte im April vom Amtsgericht Sinzig zwangsversteigert werden. Durch die 14 Tage unter Wasser ist das Passagierschiff stark beschädigt. Viele Fenster sind geborsten, die Inneneinrichtung ist völlig zerstört.
Ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes hatte erklärt, es sei wichtig, dass das stillgelegte Fahrgastschiff bald aus dem Rhein gehoben wird. Denn sonst könnten möglicherweise weitere Betriebsstoffe auslaufen und ins Wasser gelangen. Bei dem gesunkenen Schiff handelt es sich um eines von zwei stillgelegten Fahrgastschiffen, die die Stadt Neuwied im Dezember 2021 hatte abschleppen lassen.
Ungeklärt war zuletzt noch, wer die Kosten für die Bergung der "Carmen Sylva" übernimmt. Dazu waren bereits Vertreter des Amtsgerichtes Sinzig im Hafen von Brohl-Lützing.