Zu Ostern startet auch an der Ahr wieder die Tourismus-Saison. Wegen der Flutkatastrophe im Sommer 2021 war Urlaub in dem engen Tal in den vergangenen eineinhalb Jahren nur schwer möglich. Inzwischen gibt es aber wieder viele Gründe ins Ahrtal zu fahren.
1. Wandern und Radfahren im Ahrtal: Viele Wege sind wieder frei
Was das Ahrtal schon immer attraktiv gemacht hat, ist die abwechslungsreiche Landschaft. Die Wanderwege durch die Weinberge waren größtenteils nicht von der Flut betroffen. Der Ahr-Steig beispielsweise und auch der Rotwein-Wanderweg in den Höhenlagen sind wieder frei begehbar.
Allerdings gibt es bei den Radwegen noch einige Einschränkungen: Der Ahr-Radweg entlang des Flusses wurde durch die Flut größtenteils zerstört. Noch immer ist er nicht durchgängig befahrbar. In den Höhenlagen und in der Eifel ist Radfahren aber möglich. So gibt es etwa die "Entdecker-Touren" im oberen Ahrtal. Im unteren Ahrtal kann man auf dem Rad bei einer Rundtour von Bad Neuenahr oder Sinzig aus an der Ahrmündung vorbei bis nach Bad Hönningen und zurück fahren.
Wer mit dem Auto anreisen möchte, sollte sich vorher über Parkmöglichkeiten informieren, weil noch immer Parkplätze fehlen. Es fahren aber auch Busse zwischen Remagen und Ahrbrück. Informationen dazu findet man auf der Internetseite des Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V..
2. Winzer öffnen ihre Vinotheken im Ahrtal
Die Landschaft an der Ahr war immer durch den Weinbau geprägt. Das hat sich auch durch die Flut nicht geändert. Die Ernten der vergangenen Jahre waren gut, inzwischen haben viele Winzerinnen und Winzer wieder ihre Vinotheken geöffnet, einige sind noch im Aufbau. Bis die Betriebe wieder vollständig aufgebaut sind, seien die Weinproben häufig "rustikaler", sagt Meike Carll, Referentin von Ahrtal-Tourismus. Sie fänden oftmals noch auf Baustellen statt.
Ende April und an allen Wochenenden im Mai gibt es wieder den Weinfrühling Mittelahr: Weingüter bauen auf dem Rotweinweg ihre Stände auf und schenken für Wanderer Wein aus.
3. Übernachtungen in Hotels an der Ahr teilweise wieder möglich
Nach Angaben des Ahrtal-Tourismus waren von der Flut rund 70 Prozent aller touristischen Betriebe zwischen Blankenheim und Sinzig betroffen - Hotellerie, Gastronomie, Ferienwohnungen und Weingüter. Inzwischen hätten davon aber schon wieder mehr als 60 Prozent geöffnet. Auch die Jugendherberge in Bad Neuenahr nimmt wieder Gäste auf.
Insgesamt sei die Bettenkapazität aber noch nicht auf dem Niveau wie vor der Flut, so Touristikerin Carll. Viele der größeren Hotels öffnen demnach erst wieder Ende 2023 oder 2024.
In Sachen Campingurlaub seien die Möglichkeiten im Ahrtal aktuell noch stark eingeschränkt, bedauert Carll. Derzeit stünden nur wenige Plätze und Wohnmobilstellplätze wieder zur Verfügung, unter anderem auf dem Campingplatz "Denntal" in Ahrbrück und dem "Campingplatz zur Burgwiese" in Mayschoß.
4. Viele bekannte Ausflugsziele waren nicht von der Flut betroffen
Neben den bekannten Sehenswürdigkeiten, wie dem Regierungsbunker Marienthal bei Bad Neuenahr-Ahrweiler oder der Römervilla in Ahrweiler, gibt es für Familien viele weitere Möglichkeiten, die Tage nicht nur an Ostern im Ahrtal zu verbringen. Beispielsweise der Waldkletterpark Bad Neuenahr mit der längsten Seilrutsche Deutschlands und die Sommerrodelbahn Altenahr.
Im benachbarten Remagen laden noch der Wildpark Rolandseck und ein paar Meter hinter der Landesgrenze, der Schmetterlingsgarten "Eifalia" mit Tropenhaus zu einem Besuch ein.
Kunstprojekt im Ahrtal Riesiger Würfel soll an Flut-Katastrophe erinnern
Ein Würfel aus Kunstharz soll in Ahrweiler an die Flut erinnern. Mit dem "Museum of modern Ahrts" wollen die Initiatoren das Ahrtal aber auch wieder in die Öffentlichkeit rücken.
Wer sich bei einem Besuch im Ahrtal auch über die Flutkatastrophe informieren möchte, hat dafür mehrere Möglichkeiten: Der Ahrtal-Tourismus bietet beispielsweise in Altenahr, Ahrweiler und Bad Neuenahr spezielle Wiederaufbau-Führungen an. In der Laurentiuskirche in Ahrweiler wird außerdem ein dreieinhalb Tonnen schwerer Würfel aus Kunstharz ausgestellt. Dieser gehört zum Kunstprojekt "Museum of modern Ahrts", das ebenfalls über die Katastrophe informiert.
5. Auch viele Läden an der Ahr sind wieder geöffnet
Gerade jetzt zu Saisonbeginn an Ostern öffnen laut der Tourismus-Referentin auch immer mehr Geschäfte und Cafés. Gäste müssten bei einem Stadtbummel allerdings damit rechnen, dass auch noch Bauarbeiten laufen und auch noch leer stehende Läden das Stadtbild prägen, beispielsweise in Bad Neuenahr-Ahrweiler.
Man finde hier aber schon wieder viele offene Geschäfte, in denen von Büchern über Spielwaren bis hin zu Schmuck vieles angeboten wird. Die Einkaufsstraßen in Adenau und Sinzig können laut Carll ohne Einschränkungen besucht werden.