Beim Prozessauftakt hat sich der Angeklagte für die Tat entschuldigt. Der Beschuldigte äußerte sich nicht selbst zu den Tatvorwürfen, stattdessen las sein Anwalt eine Erklärung vor. In dieser Einlassung ließ der mutmaßliche Angeklagte über seinen Anwalt erklären, dass er sich nicht mehr an die Tat erinnern könne.
Angeklagter hatte viel Alkohol getrunken
In der Tatnacht habe er sehr viel Alkohol getrunken und deshalb Erinnerungslücken, las sein Anwalt vor. Er wisse nur noch, dass er zur Klinik in Wissen gegangen sei, um sich dort aufnehmen zu lassen - wegen seiner Depressionen habe er Selbstmordgedanken gehabt.
Wie das Landgericht Koblenz mitteilt, sollen die Klinik-Ärzte in der Tatnacht bei dem Angeklagten einen Alkoholwert von rund 1,6 Promille festgestellt haben. Im Prozess muss daher auch geklärt werden, ob der Angeklagte bei der Tat möglicherweise in seiner Schuldfähigkeit eingeschränkt war.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann aus dem Oberbergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen schwere Brandstiftung und Sachbeschädigung vor. Bei dem Feuer in der katholischen Kirche in Wissen wurde unter anderem ein künstlerisch wertvoller Hochaltar aus dem 18. Jahrhundert zerstört. Auch alle drei Orgeln sind nach Auskunft der Kirchengemeinde schwer beschädigt worden. Der Schaden liegt laut Landgericht bei rund zwei Millionen Euro.
Kirche nach Feuer geschlossen - Sanierungen laufen
Der Pfarrer der Kirchengemeinde, Martin Kürten, geht davon aus, dass die Kirche noch mindestens zwei Jahre geschlossen bleibt. Die Gottesdienste finden in der Zeit in anderen Kirchen statt. Die Restaurierungsarbeiten gehen laut Kürten inzwischen gut und schnell voran. Einige Fragen bei der Restaurierung seien jedoch noch nicht geklärt: Etwa ob der zerstörte Hochaltar und die Orgel rekonstruiert werden oder ob ein gebrauchter Altar und eine Orgel aus einer anderen Kirche eingebaut werden.