Der erste Kurs lag am Mittwoch mit 41 US-Dollar (38,70 Euro) um mehr als zehn Prozent unter dem Ausgabepreis. Eher ungewöhnlich, dass der Kurs einer Aktie beim Börsenstart unter den Ausgabepreis fällt, statt zu steigen. Dabei hatte der traditionsreiche Sandalen-Hersteller aus Linz die Aktien mit 46 Dollar bereits vorsichtig im Mittelfeld der zuvor festgelegten Spanne von 44 bis 49 Dollar verkauft.
Danach wurde es noch etwas schlimmer: Zum Handelsschluss an der New Yorker Börse kostete die Aktie mit gut 40 Dollar fast 13 Prozent weniger.
Mit diesem verpatzten Börsen-Debüt steht Birkenstock nicht alleine da: Anderen ist das auch schon passiert, etwa dem Fahrdienst-Vermittler Uber im Mai 2019. Seine Aktie war beim Börsendebüt um sieben Prozent unter dem Ausgabepreis von 45 Dollar gestartet. Später erholte sich der Kurs.
Birkenstock will nach Börsengang in Asien expandieren
Die Birkenstock-Aktienplatzierung brachte zuvor knapp 1,5 Milliarden Dollar (rund 1,4 Mrd Euro) ein. Zwei Drittel der Erlöse gehen an die Beteiligungsfirma L Catterton, hinter der der französische Milliardär Bernard Arnault steht, Eigentümer des Luxuskonzerns LVMH. Mit dem Rest will Birkenstock einen Teil seiner Schulden zurückzahlen. Der Börsengang war weitgehend abgesichert: Financiere Agache, die private Holding von Arnault, hatte signalisiert, Aktien für bis zu 325 Millionen Dollar zu zeichnen. Insgesamt 300 Millionen sollen vom Investor Durable Capital Partners und dem norwegischen Staatsfonds kommen.
Das Traditionsunternehmen will Geld sammeln, um sein Geschäft in Asien auszuweiten. Dort sind die kultigen Gesundheitslatschen bislang kaum verfügbar. In den USA dagegen haben sie seit den 1970er Jahren eine treue Fangemeinde - und inzwischen einen Imagewandel vollzogen.
Von der Gesundheitslatsche zur Fashion-Ikone Birkenstock geht an die Börse - wie es soweit kam
Birkenstock-Sandalen sind weltweit bekannt - gesteuert wird das Unternehmen aus Rheinland-Pfalz. Was Heidi Klum und Steve Jobs mit dem Börsengang zu tun haben.
Birkenstock machte 2022 rund 1,2 Milliarden Umsatz
Birkenstock wurde 1774 von einem Schuhmachermeister in Hessen gegründet. Im vergangenen Jahr machte das Unternehmen, das lange Zeit für Gesundheitssandalen stand, 1,2 Milliarden Euro Umsatz.
Die Birkenstock-Gründerfamilie hatte die Mehrheit der Firma 2021 an die Private-Equity-Gesellschaft L Catterton verkauft. Rund 65 Prozent liegen seither bei dem Finanzinvestor, etwa 20 Prozent hält Bernard Arnault, der Gründer des Luxuskonzerns LVMH.
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