Nach Angaben der Polizei kamen fast 1000 Landwirte vor dem Kurfürstlichen Schloss in Koblenz zur zentralen Protestkundgebung zusammen. Die Landwirte protestieren gegen den geplanten Wegfall von einigen Agrarsubventionen. Bis 20 Uhr sollten den Angaben zufolge die Traktoren die Stadt verlassen haben.
Kundgebungen unter anderem in Bad Ems und Neuwied
Die Anreise der Landwirte mit ihren Traktoren erfolgte nach Angaben der Stadt von Sammelstellen aus bis in die Innenstadt. Die Traktoren sammelten sich an fünf Stellen: In Ehrenbreitstein, Stolzenfels, Güls, im Bereich B327 Remstecken und neben der B9 im Gewerbe- und Technologiepark.
Auch in Neuwied, Montabaur, Plaidt, Cochem und Bad Ems hat es den Angaben zufolge im Laufe des Montags Kundgebungen geben. Unter anderem trafen sich Bauer mit mehr als 230 Fahrzeugen vor der Kreisverwaltung in Neuwied.
Am Morgen waren viele Autobahnen in der Region Koblenz blockiert
Auf vielen Straßen im nördlichen Rheinland-Pfalz ging es Montagmorgen nur schleppend oder gar nicht voran. Grund dafür war, dass Bauern die Fahrbahnen mit ihren Traktoren blockierten.
Am Montagmorgen waren viele Autobahnauffahrten durch Traktoren und Lkw versperrt worden. Die Polizei war im Dauereinsatz.
Protestaktionen am Morgen: positive Zwischenbilanz der Polizei
Die Polizei Koblenz zieht nach den Protestaktionen der Bauern am Montag eine positive Bilanz. Demnach ist alles friedlich und sicher verlaufen. Die Teilnehmer hätten die Auflagen der Polizei überwiegend eingehalten.
Stadt Koblenz warnt vor Verkehrschaos
Die Stadt Koblenz hatte im Vorfeld alle Verkehrsteilnehmer gebeten, auf Land- und Bundesstraßen auszuweichen, wenn sie in die Stadt wollten. Wegen der Bauernproteste rechnete sie mit über 2.000 Traktoren und 500 Lkw im Großraum Koblenz und empfahl daher, für die Fahrten am Montag deutlich mehr Zeit einzuplanen. Termine sollten wenn möglich verschoben werden. Und auch Arbeiten im Homeoffice wurde empfohlen.
Erhebliche Verkehrsbehinderungen Proteste der Landwirte im Land: Blockaden, Sternfahrten, Kundgebungen
Am Montag haben Bauern in ganz Rheinland-Pfalz gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung protestiert. Ministerpräsidentin Malu Dreyer forderte sie zur Kompromissbereitschaft auf.
Auch Westerwälder Landwirte nehmen an Protesten teil
Die Westerwälder Landwirte hatten ebenfalls viele Aktionen geplant. Wie der Bauernverband mitteilt, wollten die Landwirte mit ihren Traktoren an mehreren Kundgebungen teilnehmen.
Anschließend fuhren sie gemeinsam nach Koblenz zu der Abschlusskundgebung um 18 Uhr auf dem Schlossvorplatz. "Erhebliche Verkehrsbehinderungen im gesamten Straßennetz des Westerwaldes dürften die Folge sein", heißt es vom Westerwaldkreis.
Landwirte protestieren bis Mitte Januar
Laut Bauern- und Winzerverband sind die Kundgebungen nur ein Teil einer geplanten Aktionswoche. Die ganze Woche lang soll es Gespräche mit Politikern geben, etwa bei den Neujahrsempfängen von Parteien. Die Westerwälder Landwirte haben beispielsweise angekündigt, nächsten Freitag beim Neujahrsempfang der FDP im Stöffelpark in Enspel Präsenz zu zeigen. Am Samstag soll es dann in den drei Westerwälder Landkreisen Mahnfeuer geben.
Die Protestwoche endet am 15. Januar. Dann werden die Landwirte aus dem Westerwald den Angaben zufolge gemeinsam nach Berlin fahren, um dort mit Landwirten aus ganz Deutschland zu protestieren.