Einsatzkräfte vor Ort in Bad Hönningen nach der Messerattacke, bei der eine Frau starb.

Messerangriffe im Kreis Neuwied

Frau in Bad Hönningen erstochen - Verdächtiger in U-Haft

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Nach dem Messerangriff in Bad Hönningen sitzt ein 37-jähriger Tatverdächtiger nun in Untersuchungshaft. Laut Staatsanwaltschaft war die 55-jährige Frau wohl ein Zufallsopfer.

Am Samstag kam es in der Waldbreitbacher Straße/Am Mönchshof gegen 16.30 Uhr zu insgesamt zwei Messerattacken. Ein 37-Jähriger soll eine Frau mit einem Messer angegriffen haben, die ihren Verletzungen erlag, berichtet die Polizei. Der mutmaßliche Täter soll außerdem einen 30-jährigen Mann angegriffen haben. Dieser wurde den Angaben zufolge schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt und befindet sich laut Polizei im Krankenhaus.

Staatsanwaltschaft: Opfer und Täter kannten sich wohl nicht

Nach ersten Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft befand sich der Täter offenbar in einem "psychischen Ausnahmezustand". Er soll zunächst auf den 30-Jährigen losgegangen sein und kurze Zeit später auf eine 55-jährige Frau. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich die Opfer und der Täter nicht kannten und die beiden zufällig Opfer wurden. Auch sich selbst habe der Täter schwere Verletzungen zugefügt, offenbar in der Absicht, sich nach der Tat das Leben zu nehmen.

Betroffenheit in Bad Hönningen nach Messerstecherei

Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Hönningen, Jan Ermtraud (parteilos), sagte, man sei im Ort sehr betroffen über die Messerattacke und ihren tödlichen Ausgang. Er bat im SWR-Interview darum, keine Gerüchte zu verbreiten. Diese Fake News hätten die Ermittlungen der Polizei erschwert: "Da kann man nur nochmal vor warnen, diese nicht zu verbreiten und die Polizei ihre Arbeit machen zu lassen", ermahnte er.

Tatverdächtiger in Untersuchungshaft

Die Polizei nahm noch am Samstag in unmittelbarer Nähe zum Tatort in Bad Hönningen den tatverdächtigen Mann mit deutscher Staatsangehörigkeit fest. Der Mann wurde ärztlich versorgt. Er befindet sich laut Staatsanwaltschaft immer noch unter polizeilicher Beobachtung im Krankenhaus.

Die Ermittlungen wurden von der Kriminaldirektion Koblenz übernommen. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, soll nun ein Sachverständiger die Psyche des mutmaßlichen Täters untersuchen und prüfen, ob er bei der Tat überhaupt schuldfähig war.

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SWR