Zu dem Workshop kamen 18 Schülerinnen und Schüler aus Bitburg ins SWR Studio Koblenz. Zunächst erarbeiteten sich die Jugendlichen mit Unterstützung der Reporterinnen und Reporter aus dem SWR-Studio einige Grundlagen des Nachrichtenjournalismus. Unter anderem ging es um die Fragen, wie ein Ereignis zur Nachricht wird und auf was es bei der Nachrichtenauswahl bzw. beim Schreiben ankommt.
Anschließend verfassten und produzierten die Teilnehmenden eine eigene Nachrichtensendung für den Hörfunk sowie eine Newsstory - beispielhaft für die regionale DASDING-Instagram-Seite wirsindkoblenz.
ChatGPT kann Journalisten unterstützen
Die Schülerinnen und Schüler sollten sich dabei selbst erarbeiten, inwiefern das Programm ChatGPT beim Verfassen der Nachrichten unterstützen kann - zum Beispiel beim Zusammenfassen von längeren Texten oder beim Formulieren von abwechslungsreichen Text- oder Sprachvarianten. Der KI-Textgenerator kann zum Beispiel auch als Ideengeber hilfreich sein, wenn Themen etwa aus verschiedenen Blickwinkeln oder mit unterschiedlichen Schwerpunkten beleuchtet werden sollen.
Grenzen von ChatGPT bei aktuellen Ereignissen
Dabei stellten die Schülerinnen und Schüler allerdings auch fest, dass ChatGPT besonders bei der Recherche von aktuellen Themen schnell an seine Grenzen kommt. Denn Ereignisse, die vor Januar 2022 stattfanden, kann das KI-Programm nachrichtlich nicht verarbeiten. Der Textgenerator antwortete bei einer entsprechenden Frage, dass er "keine aktuellen Nachrichten hat und keine spezifischen Informationen liefern kann" und verwies auf andere Nachrichtenquellen.
ChatGPT: Faktencheck unbedingt erforderlich
Bei Recherchen mit ChatGPT ließ sich außerdem nicht transparent nachvollziehen, woher Informationen zu einem bestimmten Thema kommen und wer sie verarbeitet hat. Den Teilnehmenden wurde bewusst, dass Journalisten alle Fakten, die mit künstlicher Intelligenz generiert werden, nochmal recherchieren und überprüfen müssen.
Der Workshop machte zum einen deutlich, dass Reporterinnen und Reporter in Zukunft wahrscheinlich noch mehr von KI-Programmen profitieren. Die Diskussion zeigte aber auch auf, wo die KI - zum Beispiel bei der Themenauswahl und -aufbereitung - noch Schwächen hat und warum sie die journalistische Arbeit nicht ersetzen kann.