Hintergrund dafür ist ein Wechsel der Partner von 1&1. Der Anbieter nutzt derzeit noch das Handynetz von Telefónica (O2). Wenn er aber sein eigenes Netz aktiviert, verliert er nach einer Übergangszeit seinen Status als virtueller Netzbetreiber - ab Januar dürfte 1&1 dann keine Verträge mehr verkaufen, die auch das 5G-Netz von O2 nutzen.
Ab Sommer 2024 greift nach Unternehmensangaben eine 5G-Kooperation mit Vodafone (National Roaming) - ab dann sind 1&1-Kunden wieder deutschlandweit mit 5G versorgt. 1&1 hat zwar bei der Bundesnetzagentur einen Antrag gestellt, damit die Übergangszeit erweitert wird - und zwar bis zum Beginn des National-Roaming-Deals mit Vodafone. Darüber hat die Regulierungsbehörde allerdings noch nicht entschieden. Der Antrag werde derzeit geprüft, heißt es von der Bundesnetzagentur.
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Risiko eines früheren Starts für 1&1 zu hoch
Hätte 1&1 trotzdem schon wie ursprünglich geplant nächste Woche sein eigenes Netz gestartet, wäre die Firma auf Risiko gegangen - bei einer Ablehnung ihres Antrags würde sich ihre Stellung am Markt ab Januar 2024 verschlechtern. Um dies zu vermeiden, verschiebt 1&1 den Handynetz-Starttermin.
1&1 hat 2019 zum ersten Mal eigene Mobilfunk-Frequenzen ersteigert. Bisher nutzt die Firma Netze anderer Betreiber, um Handyverträge zu verkaufen. Für die Netznutzung zahlt 1&1 Miete. Mit den eigenen Frequenzen will das Unternehmen in Sachen Mobilfunkgeschäft aber auf eigenen Beinen stehen.
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