Wie läuft's in RLP mit Fachkräften aus dem Ausland? Eine Umfrage unter 700 rheinland-pfälzischen Unternehmen sollte das herausfinden und schauen wo es noch Verbesserungsbedarf gibt. Am Freitag wurden die Ergebnisse von Landeswirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) vorgestellt. Jetzt ist klar: Bislang hat nur eine Minderheit von Unternehmen Fachkräfte aus dem Ausland nach Rheinland-Pfalz geholt. Aber warum, wenn der Bedarf doch so hoch ist?
Bürokratische Hürden zu groß und zu viele Ansprechpartner
Die Unternehmen sagen, dass sie vor allem von den vielen verschiedenen Regelungen und Verfahren abgeschreckt sind. Dazu kommt: Sie sind unsicher, ob sich der Aufwand, eine Fachkraft aus dem Ausland zu holen am Ende wirklich auszahlt. Offenbar haben viele Angst, dass das Ganze dann doch an zu viel Bürokratie scheitern könnte.
Interessant: Es gibt einen Unterschied zwischen Unternehmen, die bereits ausländische Fachkräfte beschäftigen und denen, die bisher keine Erfahrungen mit dem Thema gesammelt haben. Der Faktor "Bürokratie" wird von den erfahrenen Unternehmen deutlich niedriger eingestuft, wenn es um die Schwierigkeiten beim Ranholen von ausländischen Fachkräften geht.
Was für die Unternehmen wohl auch ein Problem ist: Es gibt offenbar zu viele unterschiedliche Anlaufstellen und Ansprechpartner.
Was kann getan werden?
Das Wirtschaftsministerium will jetzt reagieren. Die Angebote sollen besser vernetzt werden. Es soll dann nur noch eine Anlaufstelle geben, die den Unternehmen alle Fragen rund um die Zuwanderung beantwortet.
Das entspricht auch den Handlungsempfehlungen der Experten, die die Befragung durchgeführt haben. Sie finden eine Austauschplattform für Praxisbeispiele könnte hilfreich sein. Darüber könnte es dann auch positive Mund-zu-Mund-Propaganda geben. Denn: Offenbar wissen nicht alle Unternehmen in Rheinland-Pfalz, dass sie Fachkräfte aus dem Ausland einstellen könnten und wie das funktioniert.
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Vor allem große Betriebe haben ausländische Fachkräfte eingestellt
Es gibt aber bereits Unternehmen, die die Möglichkeit wahrgenommen haben und den Fachkräftemangel mit Bewerberinnen und Bewerbern aus dem Ausland bekämpfen. Das sind laut Umfrage vor allem große Betriebe. Besonders aktiv seien die Branchen rund um die Bereiche Verkehr und Logistik, Bau und Landwirtschaft, das Hotel- und Gastgewerbe, der Gesundheits- und Sozialsektor sowie das produzierende Gewerbe gewesen.
