Vor dem Brand Familie rassistisch beleidigt

Nach Brand in Pirmasens: Täter zu acht Jahren Haft verurteilt

Stand
Autor/in
Jan Jaworski
Bild von Jan Jaworski, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern

Beim Brand in einem Mehrfamilienhaus in Pirmasens waren vergangenen Februar zehn Menschen verletzt worden. Am Landgericht Zweibrücken wurde ein 51-Jähriger jetzt zu acht Jahren Haft verurteilt.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 51-Jährige in dem Haus Zeitungspapier angezündet und in einen Kinderwagen im Treppenhaus gesteckt hat. Der Angeklagte stand dabei unter Drogen. Wegen der Rauchentwicklung konnten die Bewohner nicht durch das Treppenhaus ins Freie. Eine Familie mit drei Kindern musste aus einem Fenster in vier Metern Höhe springen. Dabei hatten sie sich verletzt.

Wie die Staatsanwaltschaft Zweibrücken zuvor mitteilte, hatte es bereits mehrmals Streit zwischen dem nun Verurteilten und seinen Nachbarn in dem Pirmasenser Mehrfamilienhaus gegeben. Am Tag des Feuers habe es wieder einen Streit gegeben. Dabei habe er sich über den Kinderlärm beklagt und die Nachbarn rassistisch beleidigt. Eine Nachbarin soll dann aus Angst die Polizei gerufen haben. Danach verschwand der Mann in seine Wohnung.

Kinderwagen in Pirmasenser Mehrfamilienhaus in Brand gesteckt

Am Abend soll er in den Flur des Mehrfamilienhauses zurückgekehrt sein. Aus Wut über seine Nachbarn soll er dann die dort abgestellten Kinderwagen angezündet haben, hatte die Staatsanwaltschaft in ihrer Anklageschrift geschrieben. Dem Mann war laut Staatsanwaltschaft bewusst, dass er damit auch den einzigen Fluchtweg für die Bewohner des Hauses versperrt hatte.

Der nun Verurteilte habe damit "sowohl ein Übergreifen des Feuers auf das Gebäude als auch eine gesundheitliche Gefährdung oder den Tod von Bewohnern des Hauses in Kauf" genommen. Das Urteil fiel deswegen auch so hoch aus, weil bei dem Feuer Menschen verletzt worden sind und auch hätten sterben können.

Mehrere Bewohner des Hauses in Pirmasens verletzt

Nur weil Bewohnern das Feuer schnell aufgefallen war, konnte laut Staatsanwaltschaft Schlimmeres verhindert werden. Noch bevor die Feuerwehr eintraf, hatten Ersthelfer damit begonnen, die Flammen mit Hilfe von Feuerlöschern zu löschen, hatte die Stadt Pirmasens am nächsten Morgen mitgeteilt. Das gesamte Wohnhaus sei so stark verraucht gewesen, dass die Feuerwehrleute weitere Bewohner aus ihren Wohnungen, teilweise mit der Drehleiter, retten mussten.

Großeinsatz bei Brand im Februar

Wie die Feuerwehr nach dem Brand mitteilte, waren insgesamt zehn Menschen verletzt worden, darunter war auch der nun Verurteilte. Einige der Verletzten wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Die Pirmasenser Feuerwehr war mit acht Fahrzeugen und 28 Einsatzkräften vor Ort. Außerdem war die Katastrophenschutzeinheit Sanität mit vier Fahrzeugen und elf Helfern im Einsatz. 

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