Ein Antrag auf Wohngeld liegt mit einem Kugelschreiber auf einer flachen Fläche.

Viele Anträge, wenig Personal

Wohngeld beantragen dauert im Westen der Pfalz immer länger

Stand
Autor/in
Wlada Dynkina

Fast verdoppelt haben sich laut zuständigen Behörden seit der Wohngeldreform die Anträge auf Wohngeld im Westen der Pfalz. Das führe dazu, dass Menschen noch länger auf ihr Geld warten müssen.

Insbesondere die größeren Städte in der Westpfalz erhalten immer mehr Anträge auf Wohngeld. Die Stadt Pirmasens berichtet, dass sich die Zahl der Anträge seit der Reform fast verdoppelt hat. Während im Jahr 2022 noch insgesamt 988 Anträge eingegangen sind, wurden im letzten Jahr 1.794 Anträge auf Wohngeld erfasst (Stand Mitte Dezember). Auch in Kaiserslautern und Zweibrücken hat sich die Zahl der Anträge nach Angaben der Verwaltung fast verdoppelt.

Das liegt nach Angaben der Stadtverwaltung Kaiserslautern vor allem daran, dass sich durch die Wohngeldreform 2023 nicht nur die Leistungsansprüche erhöhten und sich der Kreis der Anspruchsberechtigten erweiterte, sondern das Wohngeld im Allgemeinen bekannter wurde.

Bürger im Westen der Pfalz müssen länger auf Geld warten

Die zuständigen Stellen in den Verwaltungen sind nach Angabe der Städte in der Westpfalz aufgrund des erhöhten Andrangs ausgelastet. Es stehe zu wenig Personal für die Bearbeitung der Anträge zur Verfügung. Das führe zu längeren Wartezeiten. Die Stadt Pirmasens rechnet beispielsweise mit einer durchschnittlichen Bearbeitungszeit von zwei Monaten.

Außerdem seien die Anträge komplexer geworden, so die Stadtverwaltung Kaiserslautern. Während früher überwiegend Rentnerinnen und Rentner den Antrag stellten, seien es heute mehr Familien, Alleinerziehende oder auch Selbstständige.

Mehr Personal in der Verwaltung nötig

Die Stadtverwaltung Zweibrücken hat die Stellen im Bereich des Wohngeldes verdoppelt. Zuvor waren dort anderthalb Stellen zur Bearbeitung eingeplant, nun sind es drei Stellen. Somit komme es zwar nicht zu merklichen Rückständen in der Bearbeitung, jedoch bewege man sich am Limit.

Auch die Stadt Kaiserslautern hat nach eigenen Angaben neues Personal eingestellt. Dadurch habe sich die Situation merklich verbessert und die Rückstände seien nicht mehr so groß. Dennoch sei die Bearbeitungszeit immer noch nicht angemessen. 

In Pirmasens sollen neue Stellen einen Rückstand verhindern

In Pirmasens wurde ebenfalls Personal aufgestockt. Dort wurden zwei weitere Stellen geschaffen. Mit den neuen Stellen verhindere man zwar einen Rückstand, jedoch führe es nicht zu verkürzten Bearbeitungszeiten. Laut Stadtverwaltung Kaiserslautern nehmen die Antragszahlen seit 2021 permanent zu. Auch Zweibrücken rechnet mit einem weiteren, schleichenden Anstieg der Zahlen. Deshalb sorgen die neuen Stellen dafür, dass die Wartezeit zwar nicht länger wird. Kürzer würden sie damit jedoch auch nicht werden.

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Vereinzelt gibt es schon Beispiele für KI in Verwaltungen - etwa Wärmebild-Kameras, die helfen, den Verkehr zu regeln. Oder ein kleiner, freundlicher Roboter, der Fragen von Bürgern beantwortet.

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