Das Thema hatte der Lokalpolitiker Bernd Schumacher (Bündnis90/Grüne) aufgebracht. Er berichtete auf einem Parteitag in der Südwestpfalz, dass die Bauarbeiten an der Gaspipeline erhebliche Schäden verursacht hätten - auch in der besonders schützenswerten Kernzone des Biosphärenreservates.
Transeuropäische Erdgasleitung Gaspipeline durch den Pfälzerwald erneuert
Sie führt von der deutsch-niederländischen bis an die Schweizer Grenze. Die Trans-Europa-Naturgas-Pipeline. Der Abschnitt zwischen Mittelbrunn und Klingenmünster ist jetzt fertig.
Folgen für Tiere und Pflanzen im Biosphärenreservat Pfälzerwald
Schumacher war dort gewandert und hatte zum Beispiel im Zulauf der Wieslauter bis zu 20 Zentimeter hohe Sedimentablagerungen entdeckt. Diese stammen seiner Ansicht nach aus dem Aushub für die Arbeiten an der Gaspipeline. "Die Folgen für die die Gewässersohle besiedelnden tierischen Organismen sowie für das Ökosystem in der mit der höchsten Schutzstufe versehenen Zone des Bioshörenreservates sind erheblich", schrieb Schumacher an den SWR.
Zuständig für die Genehmigung und Überwachung des Baus der Gaspipeline war die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd in Neustadt. Sie widerspricht in einer schriftlichen Stellungnahme dem Vorwurf von Schumacher, bei den Planungen habe man nicht berücksichtigt, dass man gegen diese Schäden abgesichert sein müsse. Im Verfahren seien umfangreiche Schutzmaßnahmen festgesetzt gewesen.
Vieler Regen Ursache für Sedimente im Pfälzerwald
Nach Angaben der SGD Süd seien die Schäden in der Kernzone des Biosphärenreservates Pfälzerwald entstanden, weil es im vergangenen Herbst lange und viel geregnet habe. Dies habe dazu geführt, dass viele Sedimente ausgespült worden seien. Die Betreiberfirma der Pipeline verweist auf die steilen Hänge rund um die Bäche - hier sei besonders viel Sediment herausgespült worden. Dieser natürliche Effekt habe sich durch die Bauarbeiten verstärkt.
Arbeiten im Biosphärenreservat bis kommendes Jahr
Nach Angaben der SGD Süd wurde schon im vergangenen Jahr gegengesteuert. An einigen Stellen wurden die Bachläufe ausgebaggert - an anderen werde noch gearbeitet. Die Firma geht davon aus, dass die Arbeiten im Frühjahr kommenden Jahres beendet werden können.
Und laut der Behörde kann man auch schon Ergebnisse der Arbeiten sehen: Einige Abschnitte der Bäche seien bereits wieder freigespült, es seien auch schon wieder Wasserpflanzen gewachsen. Die SGD Süd geht davon aus, dass sich die Bäche innerhalb der kommenden zwei Jahre komplett regenieren.
Die Behörde weist noch darauf hin, dass die Gaspipline Teil eines europäischen Versorgungssystems ist. Die neue Pipeline entlang der alten (und damit quer durch den Pfälzerwald) zu verlegen, sei die "verträglichste Variante" gewesen.